Hecht
(Esox
Cuv.), Fischgattung aus der
Ordnung der
Edelfische und der
Familie der Hechte
(Esocini),
sehr gestreckt gebaute, beschuppte Süßwasserfische mit breitem, niedergedrücktem
Kopf, breitschnäbliger, weit gespaltener
Schnauze, kräftigem, vollständigem
Gebiß, weit nach hinten gerückter Rückenflosse, in der Mitte des
Bauches stehenden
Bauchflossen, ausgeschnittener Schwanzflosse, ohne Fettstoffe. Der gemeine Hecht
(Esox lucius
L., s. Tafel
»Fische
[* 2] I«),
[* 3]
bis 2 m
lang und 35 kg schwer, ist auf dem
Rücken schwärzlich, an den Seiten grau, dunkler gemarmelt,
am
Bauch
[* 4] weiß, schwarz getüpfelt.
Brust- und Bauchflossen sind rötlich,
Rücken- und Afterflosse bräunlich, die Schwanzflosse ist
am obern
Rand schwarz gefleckt. Der Hecht
findet sich in allen
Süßwassern
Europas, im
Kaspischen und
Eismeer, in den
Alpen
[* 5] bis 1500
m, auch im Ob. Er ist der gefürchtetste Raubfisch der europäischen
Süßwasser, schwimmt sehr schnell und geschickt,
verschlingt
Fische,
Frösche,
[* 6]
Schlangen,
[* 7]
Vögel
[* 8] und kleine
Säugetiere, erwürgt selbst den
Schwan und schnappt nach den
Füßen
und
Händen des
Menschen. Er laicht im März bis Mai an seichten, bewachsenen
Stellen.
Die zahlreichen
Eier
[* 9] (bis 150,000) sind sehr schnell gezeitigt; die jungen
Fische erreichen im ersten Jahr ein
Gewicht von 1,
im folgenden bis 2 und 3, selbst 5 kg, und man behauptet, daß der Hecht
sehr alt werde. Man fängt ihn mit
Netz,
Reuse und
Angel;
in der
Schweiz
[* 10] schießt man ihn während der Laichzeit. Bei den alten
Römern war das
Fleisch des Hechts
wenig geschätzt, jetzt ist es dagegen eine sehr beliebte
Speise; am wohlschmeckendsten sind mittlere Hechte
, schwerere haben
hartes
Fleisch. Im
Norden
[* 11] werden Hechte
eingesalzen oder geräuchert
(Salz- oder Pökelhechte
). Der Hecht eignet sich für
Teichwirtschaft,
wenn man ihm genügende
Nahrung gewähren kann. Auch pflegt
man in die Karpfenteiche einige kleinere Hechte
zu setzen, welche den
Karpfen nicht gefährlich werden, sie aber beunruhigen und verhindern, sich in den Schlamm einzugraben.
Ehedem benutzte man Hecht
knochen gegen
Leukorrhöen, und um die Niederkunft zu erleichtern.