Hautröte
,
s. Erythem und Hautkrankheiten [* 2] (S. 906 b).
Hautröte
8 Wörter, 54 Zeichen
Hautröte,
s. Erythem und Hautkrankheiten [* 2] (S. 906 b).
(griech. Erythema, auch Erythrema, Wiebeln, Ritteln), s. v. w. entzündliche Hautröte.
Es
wird mit diesem Namen eine Gruppe gutartiger Hautkrankheiten bezeichnet, welche mit hellroten Flecken beginnen, die bald eine
dunkelbläuliche (venöse) eingesunkene Mitte zeigen, scharf begrenzt, etwas derb sind und auf Druck verschwinden. Die Flecke
vergrößern sich bald zu Thalergröße, fließen zusammen und sind von zinnoberrotem Hof
[* 4] umgeben. Blaßt die Mitte ab,
so entsteht das Erythema annulatum;
taucht ein neuer roter Fleck darin auf, Erythem Iris;
schwillt der Fleck zu einer Quaddel an, Erythem urticatum;
ergießt sich Flüssigkeit, Erythem vesiculare (Herpes circinatus) oder Erythem bullosum.
Bei den letzten Arten besteht heftiges Jucken, auch wohl Fieber. Die Krankheit geht meist in 8-14 Tagen unter Abschuppung der Epidermis [* 5] vorüber. Zuweilen aber dauert das Erythem wochen- und monatelang, während welcher Zeit es sich von den zuerst befallenen Körperteilen über große Hautstrecken ausbreitet, wobei dann der Ausschlag im Zentrum der erkrankten Hautstelle abheilen kann, während er am Rande derselben ringförmig sich ausdehnt. Einen höhern Grad stellt das Erythema nodosum dar.
Dasselbe kommt ohne bekannte Ursache namentlich bei jugendlichen Individuen und zwar weit häufiger bei weiblichen als bei männlichen Personen vor. Zuerst findet man am Unterschenkel und Fußrücken rote Flecke, dieselben schwellen an, sind schmerzhaft, zuweilen gesellen sich Blutaustretungen hinzu (Purpura rheumatica oder Peliosis rheumatica), dabei fiebern die Kranken und leiden an ziemlich schwerer Störung des Allgemeinbefindens. Die Dauer der Krankheit beträgt gewöhnlich 8-14 Tage, während welcher der geschwächte Patient das Bett [* 6] zu hüten sich gezwungen sieht.
Auch dieses Erythem heilt unter Abschuppung der Epidermis. Nur selten zieht sich das Erythema nodosum monatelang hin, indem immer neue Knoten auftreten, während die alten abheilen. Da es sich beim Erythem um eine ihrem Wesen nach völlig unbekannte Gefäßkrankheit handelt, die einen regelmäßigen Verlauf nimmt, so bleibt nichts übrig, als sich abwartend zu verhalten, das Fieber zu mildern, Bleiwasserumschläge zu machen und schmerzhaftes Jucken mit Morphium zu betäuben.