Harpalos
,
ein Makedonier, war von
Alexander d. Gr. als treuer Anhänger seiner
Mutter
Olympias mit Auszeichnung behandelt,
selbst, als er 333
v. Chr. mit einer aus dem königlichen
Schatz gestohlenen Geldsumme aus
Kleinasien nach
Megara geflohen war,
begnadigt und 330 zum Verwalter der persischen
Schätze in
Ekbatana ernannt worden. Während des indischen
Feldzugs
Alexanders hatte er durch unerhörte
Ausschweifung und maßlose
Verschwendung so viel
Geld verpraßt und sich so verächtlich
gemacht, daß er bei
Alexanders Rückkehr (325) mit 5000
Talenten und 6000 griechischen
Söldnern auf 30
Dreideckern nach
Athen
[* 3] entfloh, wo er sich durch
Bestechung und großartige
Freigebigkeit gegen das
Volk das Ehrenbürgerrecht
erwarb; seine von den
Makedonien verlangte
Auslieferung verweigerten die
Athener, deponierten indes die von Harpalos
mitgebrachte
Geldsumme von 700
Talenten in der Schatzkammer des
Staats. Harpalos
begab sich darauf nach
Kreta, wo er von dem Lakedämonier Thimbron
erschlagen wurde. Als bei der
Auslieferung jener deponierten
Summe an die Makedonier die Hälfte fehlte,
wurde von den Athenern eine Anzahl der angesehensten
Männer, darunter
Demosthenes (s. d.), der
Veruntreuung beschuldigt (Harpalischer
Prozeß) und
Demosthenes und einige andre wirklich verurteilt.