Hankeou
(Hankhëu), Stadt in der chines.
Provinz Hupe, am
Jantsekiang, etwa 965 km von seiner Mündung (936 km von
Schanghai)
[* 2] entfernt, Handelsmittelpunkt für den fremdländischen
Verkehr mit den westlichen und zentralen
Provinzen und den
Fremden seit 1858 eröffnet.
Hankeou
wird durch den Hanfluß, der dort in den
Jantsekiang mündet, von der Stadt
Hanjang getrennt; ihnen
gegenüber am rechten
Ufer des Hauptflusses liegt
Wutschang. Die Einwohnerzahl soll für Hankeou
700,000, für
Wutschang 200,000,
für
Hanjang 100,000 betragen.
Mehrere
Gesellschaften unterhalten regelmäßige Dampfschifffahrtsverbindungen zwischen und
Schanghai. Anfangs wurden an 70 Proz.
der fremden Einfuhr durch europäische Handlungshäuser vermittelt, von welchen 26 hier ansässig
sind. Hauptartikel der Ausfuhr ist
Thee, darunter ⅙
Ziegelthee; der Einfuhr Baumwolltücher und russisches
Tuch. Hankeou
ist auch
ein Hauptstapelplatz für den russisch-chinesischen
Handel; die
Waren dahin gehen auf dem
Wasser nach
Tiëntsin, von dort nach
Kalgan, bis wohin sie nur 266 km weit zu
Lande transportiert werden, dann quer durch die
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Mongolei nach Sibirien (Kiachta). Der Verkehr seewärts wird durch die Dampfer der erwähnten Gesellschaften, besonders aber der chinesischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft, sowie durch zahlreiche Fahrzeuge von mehr oder weniger chinesischem Typus vermittelt, die unter fremdländischer Führung und Flagge segeln. Die Zahl der 1885 ein- und ausgelaufenen Schiffe [* 4] war 1232 mit 848,972 Ton., davon 21 deutsche mit 5470 T. Der Gesamtwert der Ein- und Ausfuhr betrug 1885: 37,7 Mill. Mk. Neuerdings werden die ersten Theeladungen direkt von aus verschifft, ohne Schanghai zu berühren. Bei Beginn der Theesaison entsteht unter den ersten ausgehenden Dampfern ein von der kaufmännischen Welt mit größtem Interesse verfolgtes Wettfahren, und es werden von diesen in Bauart wie Handhabung auf Eile berechneten Schiffen unglaublich schnelle Reisen zurückgelegt. Von den übrigen Ausfuhrartikeln sind für den europäischen Konsum von Bedeutung: Rindshäute, Moschus, Galläpfel und Rhabarber.