Haüynophyr
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Gestein, s. Haüyn.
Haüynophyr
4 Wörter, 33 Zeichen
Haüynophyr,
Gestein, s. Haüyn.
reguläres, vorwiegend im Rhombendodekaeder, dem auch die Spaltung folgt, oder in dessen Kombination mit dem Oktaeder krystallisierendes Mineral, gewöhnlich in einzeln eingewachsenen krystallinischen Körnern ausgebildet, meist lasur- bis himmelblau oder bläulichgrün, auch graulich oder schwärzlich, selten farblos oder weiß, glas- bis fettglänzend, durchscheinend; Härte 5-5,5. Chemisch ist der Haüyn bald eine Verbindung von 2 Molekülen eines Natronthonerdesilikats (Na2Al2Si2O8) mit 1 Molekül Natronsulfat (Na2SO4), bald eine Mischung dieser Substanz mit dem entsprechenden Kalksalz.
Früher beschränkte man den Namen Haüyn auf die ganz oder fast ganz kalkfreien und meistens blau gefärbten Glieder [* 3] und nannte die kalkhaltigen, vorwiegend nicht blauen Rosean; da aber hier keine festen Grenzen [* 4] bestehen, der Kalkgehalt gar nicht mit der Farbe zusammenhängt, wie denn die grauen sog. Roseane durch Glühen das Blau des Haüyn erhalten, so ist in neuerer Zeit der Name Rosean in dem Namen Haüyn aufgegangen. Die Kieselsäure schwankt in den Analysen um 36, die Schwefelsäure [* 5] um 11,5. Proz. Die prächtige blaue Farbe wird wahrscheinlich durch etwas beigemischtes Schwefelnatrium (wie beim Lapis lazuli und dem künstlichen Ultramarin) bedingt.
Salzsäure zersetzt das Mineral unter Abscheidung von Kieselgallerte. Der (und Rosean) ist auf quarzfreie und alkalireiche jüngere Eruptivgesteine vulkanischer Natur beschränkt, hier fast immer von Nephelin oder Leucit [* 6] oder beiden zusammen begleitet; so ist er fast ausnahmslos zugegen in allen eigentlichen Phonolithen nnd Leucitphonolithen, in vielen Nephelin- und Leucitbasalten, in manchen Tephriten und Basaniten. In den Laven des Vulkans Vultur bei Melfi erscheinen große Krystalle so häufig, daß man das Gestein Haüynophyr genannt hat.