Homburg
(Kt. Basel Land,
Bez. Sissach,
Gem.
Läufelfingen). 650 m. Burgruine, auf einem Felskopf des
Homberges, über der Strasse
Sissach-Olten
und 1,5 km n. der Station
Läufelfingen der Linie
Olten-Basel. Zum Unterschied von der Homburg
bei
Wegenstetten auch
Neu Homburg
genannt. Der
Homberg erhebt sich als abgerundeter, bewaldeter Bergrücken über dem
Plateau von
Häfelfingen
und bildet ein auf das Tertiär überschobenes Doggergewölbe. Am
S.-Hang des Bergrückens der Bauernhof
Homberg.
Das
Schloss Homburg
war eine Gründung der
Grafen von Froburg, seiner Zeit eines der bedeutendsten baslerischen Adelsgeschlechter.
Im 12. Jahrhundert waren nacheinander aus diesem Hause
Bischöfe: Adalbero (1134-1137), Ortlieb (1137-1164)
und Ludwig (1164-1179);
ebenso wurden Arnold (1194-1216) und Adalbero († 1243) Aebte des mächtigen Klosters Murbach im Elsass.
Ihre Besitzungen lagen auf beiden
Seiten des
Jura.
Zofingen,
Aarburg,
Olten,
Wiedlisbach,
Waldenburg und
Liestal gehörten ihnen.
Im 13. Jahrhundert spalteten sie sich in die 3 Zweige
Zofingen,
Waldenburg und Homburg.
Diese Burg wurde
vom
Grafen Hermann von Froburg († vor 1259) in den 40er Jahren des Jahrhunderts gebaut, zu einer Zeit, da der
Untere
Hauenstein
als Verkehrsstrasse von Basel
nach Luzern
grössere Bedeutung zu erlangen begann. Doch blieben nur 3 Generationen im Genusse
der
Herrschaft. Denn Hermanns Enkelin, Ita, vermählt mit Friedrich von
Toggenburg, verkaufte Homburg
mit
Liestal am an
den
Bischof von Basel.
Das Geschlecht starb mit Itas Neffen, Wernli von Homburg
, dem Sohn des bekannten Reichsvogts in den
Waldstätten
u. Minnesängers Werner, ums Jahr 1330 aus.
Auch der Bischof war nicht im stande, die neue Besitzung zu behalten. Er verpfändete sie zu wiederholten Malen, so 1374 dem Rudolf von Habsburg-Laufenburg, 1381 dem Burkhart Münch von Landskron, darauf dem Markgrafen Rudolf von Hochberg und endlich am mit Liestal und Waldenburg um 22000 Gulden der Stadt Basel. Doch wurden die 3 Aemter erst nach dem denkwürdigen Streit mit dem Bischof Jakob Christoph Blarer 1585 Eigentum derselben.
Das Amt Homburg
umfasste damals schon die 6 Ortschaften
Läufelfingen,
Buckten,
Rümlingen,
Wittinsburg,
Känerkinden und
Häfelfingen,
die seit 1363 von der Landgrafschaft
Sisgau abgetrennt waren. Dagegen war der
Zoll über den Untern
Hauenstein
den Landgrafen geblieben, weshalb er von da an statt in
Hauenstein in
Diepflingen bezogen wurde. Erst am wurde er
der Stadt von den beiden Freiherren Thomas
¶
mehr
und Hans von Falkenstein verpfändet und am verkauft.
Zur Zeit des Uebergangs an die Stadt Basel war das Schloss Homburg
noch sehr einfach und bestand blos aus einem hohen, viereckigen
Turm mit 1,5-1,8 m dicken Mauern, deren schief nach vorn geneigtes Ziegeldach gezahnt war. Er hatte
wenige und enge Fenster und war im Erdgeschoss gewölbt. Der kleine Vorhof war durch eine Letze oder einen hölzernen Gang
geschützt. Im Jahr 1426 liess Basel
gegen Läufelfingen einen Graben und eine Fallbrücke und später noch gegen Buckten Stallungen
und Kornböden erbauen. Zum Schlosse gehörten nicht nur ein Wald, sondern auch viele Jucharten Wiesen-
und Weidland, das grösstenteils mit dem Sennhaus verpachtet wurde. 1798 wurden 3 Lehen daraus gebildet.
Im Amt Homburg
soll einst die Leibeigenschaft so gross gewesen sein, dass die Bauern nichts Eigenes besassen. Auch später
lasteten auf ihnen noch eine Menge Abgaben und Fronen, die grausame Landvögte noch zu vermehren suchten.
Solche waren z. B. Hans Jakob Keller (1567 ff.) und Philipp Heinrich Gemuseus (1786-1798). Dieser war ein origineller Kauz,
der etwa Geld unter die Knaben warf, um sich am Lärm zu ergötzen, oder durch Schüsse die Bewohner von Läufelfingen aus
dem Schlafe weckte. Doch er musste es auch ansehen, wie am die Bauern das Schloss räumten
und zerstörten. Seitdem ist es eine Ruine. Quellen: Bruckner, Dan. Versuch einer Beschreibung histor. und natürlicher Merkwürdigkeiten
der Landschaft Basel.
Basel
1748-63. - Lutz, Markus. Neue Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel.
Basel
1805. - Birmann, Martin. Gesammelte Schriften. 2 Bde.
Basel
1894. - Basler Jahrbuch. 1902.