Himmelreich
,
s. v. w. Reich Gottes.
Himmelreich
37 Wörter, 264 Zeichen
Theologie — Allgemeine Dogmatik — Lehre von den letzten Dingen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Himmelreich,
s. v. w. Reich Gottes.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Himmelreich
(Kt. Aargau, Bez. Zurzach, Gem. Lengnau).
563 m. Gruppe von 4 Häusern, 5 km nw. der Station Niederweningen der Wehnthalbahn (Oberglatt-Niederweningen) und 1,5 km nö. Lengnau. 25 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Gottes oder, wie es statt dessen besonders im ersten Evangelium heißt, Himmelreich (sofern im spätern Judentum der Name Gottes vermieden und statt dessen »Himmel« [* 3] gesagt wurde) bezeichnet den höchsten und umfassenden Ausdruck für alle Zukunftsideale der alttestamentlichen Religion, einen Zustand, da Gott herrschen wird über die Erde, sei es direkt, sei es vertreten durch den Messias. Als »nahe bevorstehend« verkündigte Jesus bei seinem ersten Auftreten dieses Gottesreich, in dessen Herbeiführung er den eigentlichen und ausschließlichen Gegenstand seines Berufs sieht.
Als schon wirklich, wenngleich nur dem Keim nach und in der Verborgenheit vorhanden weiß er es darum, sobald seine Sache Wurzel [* 4] gefaßt und ein Umschwung im religiösen und sittlichen Gesamtleben, zunächst des eignen Volkes, sich mächtiger anzukündigen begonnen hat. Als dann der Widerstand wuchs und der persönliche Untergang unvermeidlich wurde, gab er dieses Ideal keineswegs als ein täuschendes auf, sondern flüchtete es aufs neue in die Zukunft, so daß seine Gemeinde an die Stelle des Gottesreichs, welches allmählich in ein zeitliches und räumliches Jenseits erhoben wurde, die Kirche (s. d.) setzte, als eine indische Anstalt, die dem Gottesreich Glieder [* 5] und Bürger zu erziehen hat. Die Kirche ist darum der höchste Zweckbegriff auf katholischem wie das Reich Gottes auf protestantischem Gebiet.