(spr. gin'gát) oder Enguinegatte, franz. Dorf
im Depart. Pas-de-Calais, berühmt durch zwei Siege Maximilians I. über die Franzosen.
1) Erzherzog
Maximilian belagerte Juli 1479 die franz. Festung
[* 3] Thérouanne (bei St.
Omer), bezog aber dann südlich eine Stellung bei Guinegate, als ein französisches, an Reiterei überlegenes
Entsatzheer unter Philippe de Crèvecoeur sich näherte. Am 17. Aug. kam es zur Schlacht, in der das deutsche und niederländ.
Fußvolk die franz. Francs-archers schlug, die burgund. Reiterei aber von der französischen
geworfen und verfolgt wurde. Als Crèvecoeur mit der franz. Ritterschaft zurückkehrte, war diese
der Wiederaufnahme des Kampfes abgeneigt; so blieb Maximilian Herr des Schlachtfelds, mußte aber die Belagerung aufheben.
2) Heinrich VIII. von England belagerte im Sommer 1513 Thérouanne; Kaiser Maximilian, sein Verbündeter gegen Frankreich, kam
ihm zu Hilfe, überfiel (Aug. 1513) mit 4000 deutschen Reitern und einigen leichten Geschützen ein franz.
Entsatzheer und warf es in die Flucht. Eine zweistündige Verfolgung brachte 400 franz. Ritter,
darunter die Führer Bayard und den HerzogDunois von Longueville, in deutsche Gefangenschaft. Nach der schimpflichen Niederlage
der Reiterei (die Franzosen bezeichneten die Schlacht selbst als Journée des éperons,Sporenschlacht) trat auch das franz.
Fußvolk eiligst den Rückzug an, und Thérouanne ergab sich an Maximilian.