(spr. guiditschoni),Giovanni, ital. Dichter, geb. zu
Lucca,
[* 2] lebte in seiner
Jugend am
Hof
[* 3] des
KardinalsFarnese, des nachmaligen
PapstesPaul III., nach dessen
Erhebung zum
Pontifikat er zum
Bischof von
Fossombrone ernannt
und mit den wichtigsten Staatsgeschäften, einige Zeit auch mit der Nunziatur bei
Karl V. betraut ward. Im J. 1539 zum
Präsidenten
der
Romagna, dann zum Generalkommissar der päpstlichen
Armee, endlich zum
Gouverneur der
Marken ernannt,
starb er 1541 in
Macerata. Seine Werke bestehen in lyrischen Gedichten (»Rime«, 1567)
und
Briefen und zeichnen sich neben eleganter
Diktion besonders durch die patriotischen
Gesinnungen aus, welche sie beleben;
sein dichterisches Vorbild war
Petrarca. Eine neue vollständige
Ausgabe seiner Werke besorgte
Minutoli
(Flor. 1867, 2 Bde.).
(spr. -ditschohni),Giovanni, ital. Dichter, geb. zu
Lucca, studierte Philosophie, Rechtswissenschaft und Theologie, worauf ihm Kardinal BartholomäusGuidiccioni, sein Oheim, eine Anstellung
beim Kardinal Alessandro Farnese verschaffte. Als 1534 der Kardinal Farnese den päpstl. Stuhl bestieg, ernannte er ihn zum
Gouverneur von Rom und
[* 4] zum Bischof von Fossombrone. 1535 wurde er als päpstl. Legat zu Karl Ⅴ. gesandt,
den er auf mehrern Reisen begleitete; 1539 wurde er Präsident der Romagna, dann Generalkommissar des päpstl.
Heers und endlich Gouverneur der Marken. Er starb 1541 in Macerata. Seine litterar. Arbeiten bestehen aus Reden, Briefen und
lyrischen Gedichten. Als Dichter zeichnet er sich durch Eleganz der Sprache
[* 5] und Korrektheit des Stils aus;
er ist, wie fast alle Lyriker seiner Zeit, Nachahmer Petrarcas, einige seiner Sonette, in denen er die Plünderung Roms von 1527 beklagt,
sind voll wahrer Vaterlandsliebe. Die vollständigste ältere Ansgabe der Werke ist die der «Opere» von Genua
[* 6] (1767), eine
neue besorgte Minutoli (2 Bde., Flor.
1867). Biographie von Rota (Bergamo 1753).