Großer
Geysir
, der größte der isländ. Geysir
(s. d.). Der hat Großer Geysirhat
sich von Kieseltuff und
Sinter einen Eruptionskegel von 8 bis 10 m Höhe und 65 m Durchmesser gebildet,
auf dessen
Spitze ein 1,9 bis 2,3 m tiefes, schüsselartiges, im Durchmesser von 17 bis 21 m messendes
Becken ausgehöhlt ist.
In der Mitte dieses
Bassins führt ein cylindrischer
Kanal von
[* 2] etwa 3 m Durchmesser in das
Innere. Dieser sich nach unten verengende
Kanal ist 24 m tief. Die
Wände sind so glatt poliert und so hart, daß es nicht möglich ist, ein
Stück
davon mit dem Hammer
[* 3] abzuschlagen.
Gewöhnlich ist das Becken mit krystallhellem, seegrünem Wasser von durchschnittlich 76 bis 89° C. Hitze angefüllt, während das Wasser innerhalb des Kanals nach unten wärmer wird. Plötzlich aber läßt sich ein unterirdischer Donner hören, der Boden zittert, das Wasser im Becken kocht auf, große Dampfblasen steigen aus dem Cylinder und schleudern das siedende Wasser hoch empor. Bald jedoch tritt wieder Ruhe ein, und die dichten Dampfwolken zerstreuen sich.
Diese kleinern Explosionen wiederholen sich regelmäßig in Zwischenräumen von etwa 90 Minuten; aber
im Laufe eines
Tags oder auch nach längerer Pause entfaltet der Großer Geysir
seine ganze Kraft.
[* 4] Ein stärkeres Donnern geht
dem gewaltigen
Ausbruch voran, das Wasser im
Becken schlägt hohe
Wollen und wirbelt umher, in der Mitte erheben sich mächtige
Dampfblasen, aus deren Dunst ein 30-40 m hoher Wasserstrahl mit furchtbarem Gebrause in die Höhe steigt.
Größere und kleinere
Strahlen verbreiten sich in allen
Richtungen, einige seitwärts sprühend, andere senkrecht emporschießend.
Ungeheure Dampfwolken wälzen sich übereinander und verhüllen zum
Teil die 3 m dicke Wassergarbe. Die ganze Erscheinung
fällt sodann nach einer
Dauer von einigen Minuten in sich zusammen, und das
Becken liegt wieder ruhig
oder gar trocken da. Solche
Eruptionen treten alle 24-30
Stunden ein, werden aber in spätern Jahren seltener. In 32 m
Tiefe
hat das Wasser vor dem
Ausbruch eine
Temperatur von über 130° C. Die Erscheinung dieser und der benachbarten heißen Springquellen
(Strokkr,
Kleiner Geysir
) gründet sich auf die
Spannkraft des
Dampfes. Das Wasser in den Höhlungen, aus denen die
Quellen hervordringen,
wird durch vulkanisches
Feuer im Innern so stark erhitzt, daß es sich zum
Teil in
Dämpfe verwandelt, die, durch das kältere
Wasser oben in der Ausflußröhre gesperrt, bei rascher Anhäufung zuletzt nach Art einer Dampfkanone
sich den Weg bahnen und das Wasser herausschleudern.
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