Grieg
,
Edvard, norweg.
Komponist, geb. zu
Bergen,
[* 3] Sohn des britischen
Konsuls
Alexander Grieg
, erhielt seine musikalische
Ausbildung von 1858
an am
Leipziger
Konservatorium unter
Moscheles,
Hauptmann,
Richter etc. und begab sich 1863 zur Fortsetzung
seiner
Studien nach
Kopenhagen
[* 4] zu
Gade. Den größten Einfluß aber auf die
Entwickelung seines
Talents gewann
der
Verkehr mit dem jung gestorbenen norwegischen
Komponisten Rikard Nordraak, welcher ihn mit den rhythmischen, melodischen
und harmonischen Eigentümlichkeiten der nordischen Volksweisen vertraut machte. Grieg
wandte sich infolgedessen von
dem verschliffenern Skandinavismus
Gades ab und schlug mit Erfolg selbständige, kräftige
Töne an, welche bei der jüngern
Generation seiner komponierenden Landsleute lebhaften Beifall und
Nachahmung fanden. 1867 begründete er in
Christiania
[* 5] einen
Musikverein, welchen er noch heute leitet. 1865 und 1870 besuchte er
Italien
[* 6] und verkehrte in
Rom
[* 7] mit
Liszt;
auch
Deutschland,
[* 8] besonders
Leipzig,
[* 9] besuchte er wiederholt zu längerm Aufenthalt und brachte hier seine
Kompositionen
(Symphonien
und andre Instrumentalwerke) zur Aufführung. Grieg
ist unstreitig ein
Komponist von eigenartiger Begabung
und hat Werke voller
Poesie geschrieben (besonders seine beiden Violinsonaten), während andre (z. B. sein
Streichquartett) als forciert originell bezeichnet werden müssen.