Grandvaux
(Kt. Waadt,
Bez. Lavaux).
495 m. Gem. und Pfarrdorf, etwa in der Mitte des Weinbaubezirkes von
Lavaux; an der Strasse
Cully-Les
Cornes de Cerf (Forel)-Palézieux, Strasse nach
Aran und
Lutry; 1,2 km nw.
Cully. 600 m nö. vom Dorf die
Station Grandvaux
der Linie
Bern-Freiburg-Lausanne. Gemeinde, mit zahlreichen Einzelhöfen: 133
Häuser, 677 ref. Ew.; Dorf: 65
Häuser, 293 Ew.
Zur Kirchgemeinde gehört noch die Gemeinde
Villette. Acker- u. Weinbau. Die vor wenigen Jahren neu erbaute Kirche ist ohne
Turm, da der Glockenturm der wenig entfernten einstigen alten Kirche noch seinem Zweck dienen kann.
Aus den in der Nähe gefundenen Münzen aus der römischen Kaiserzeit u. Resten alter Bauten schliesst man auf eine frühzeitige
Besiedelung der Gegend. 1564-66 wütete hier die Pest; das damals eingerichtete Siechenhaus (Maladrerie) ist seither wieder
zerstört worden. Grandvaux
gehörte einst zur grossen Gemeinde
Villette, die 1824 in sechs selbständige
Gemeinden geteilt wurde. Die
Gemeinde, wie ihre Nachbarn, nur ein wenig breiter Streifen, der auf dem obern
Plateau des
Jorat
dem
See parallel zieht. Hier eine Anhöhe,
Signal de Grandvaux
(805 m) geheissen, mit schöner Aussicht, die der vom benachbarten
Mont de Gourze gleichkommt. 1250:
Gravaz; 1270: Gravaux. Scheint nach diesen urkundlichen Formen nicht
«grosses Thal», sondern
«Ort in kiesiger Gegend» zu bedeuten.