Titel
Grünberg
[* 1] (Grüneberg), 1) Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, [* 2] an der Linie Breslau-Stettin der Preußischen Staatsbahn, ganz von Weinbergen umgeben, zwischen denen sich die Grünberger Höhe erhebt (mit hübscher Aussicht vom Belvedere), hat vier Vorstädte, eine evangelische und eine kathol. Kirche, eine Synagoge, ein Amtsgericht, ein Realgymnasium, eine Musterwebschule, eine Reichsbanknebenstelle, bedeutende Tuch- und Wollwarenfabrikation, Zwirnerei, Fabriken für Brückenbau und Maschinen (zur Landwirtschaft und Textilindustrie), Dachpappe und künstliche Blumen, Schaumweinfabrikation, Bierbrauerei, [* 3] ein Braunkohlenbergwerk, Obst- und sehr bedeutenden Weinbau und (1885) 14,396 meist evang. Einwohner. Der Weinbau, in der Umgegend auf mehr als 1100 Hektar gepflegt, liefert nicht allein eine große Menge von Trauben zur Ausfuhr, sondern in guten Jahren bis 30,000 hl Wein (Grünberger). Die Stadt gehörte ehemals zum Fürstentum Glogau. [* 4] Der Weinbau besteht schon seit 1150.
Vgl.
Wolff, Geschichte der Stadt Grünberg
(Grünb. 1848). -
2) Stadt in der hess. Provinz Oberhessen, Kreis [* 5] Gießen, [* 6] an der Linie Gießen-Fulda der Oberhessischen Eisenbahn, hat eine hübsche Kirche, ein altes Schloß, ein Amtsgericht, ein Hospital, zwei Oberförstereien, Woll-, Leinen- und Baumwollwebereien und (1885) 2161 evang. Einwohner.