Gordĭum
(grch. Gordieion oder Gordion), uralte Stadt am Zusammenfluß
des Sangarios und Tymbres in dem
Teile des nördl.
Phrygien, der in röm. Zeit zur
Provinz Galatien gehörte. Der Sage nach
hatten die Phrygier das Orakel erhalten, sie sollten den, der ihnen auf dem Wege zum
Tempel
[* 2] des Zeus
[* 3] in einem Wagen fahrend
zuerst begegne, zum König machen. So wurde der Landmann
Gordius auf den
Thron
[* 4] von
Phrygien erhoben und
gab der Stadt Gordium
, die er gründete, den
Namen.
Gordius weihte dem Zeus den Wagen, der durch einen künstlichen Knoten an der
Deichsel, den sog. Gordischen Knoten, an dessen Lösung die Herrschaft von
Asien
[* 5] geknüpft sein sollte,
berühmt ist.
Alexander d. Gr. löste diese
Aufgabe dadurch, daß er im
Frühling 333
v. Chr. (vor dem
Marsche nach dem Schlachtfelde
von Issus) den Knoten mit dem Schwerte zerhieb.