Gopčević
(spr. -tschewits), Spiridion, politischer und militär.
Schriftsteller, geb. zu
Triest
[* 3] als Sohn des Großhändlers Spiridion Gopcevic
(geb. 1809, gest.
1861), von montenegrinischer Abkunft, ward auf dem
Gymnasium zu
Melk erzogen, widmete sich darauf militärischen, geographischen
und linguistischen
Studien und machte größere
Reisen. Als 1875 der
Aufstand in der
Herzegowina ausbrach,
begab er sich nach
Montenegro
[* 4] und trat in die
Dienste
[* 5] des
Fürsten, für den er sich in
London
[* 6] erfolglos bemühte, um eine
Anleihe
zu stande zu bringen. 1880 wurde er von der
»Wiener Allgemeinen
Zeitung« als Spezialberichterstatter nach
Albanien geschickt,
wo er mit der
Liga in
Verbindung trat und eine Vertreibung der
Türken mit
Hilfe
Montenegros plante, was sich
aber nachher zerschlug. Er schrieb außer zahlreichen
Artikeln in
Zeitschriften und Sammelwerken: »Montenegro und die Montenegriner«
(Leipz. 1877; auch franz., Par. 1877);
»Der turko-montenegrinische Krieg 1876-1878« (Wien [* 7] 1877-79, 3 Bde.);
»Die französische Expedition nach Ägypten [* 8] 1798-1801« (in den »Jahrbüchern für die deutsche Armee«, Berl. 1879);
»Die Türken und ihre Freunde und die Ursachen der serbisch-bulgarischen Erhebung« (3. Aufl., Wien 1878); ¶
mehr
»Oberalbanien und seine Liga« (Leipz. 1881) und »Bulgarien [* 10] und Ostrumelien« (das. 1886).