Gondókoro
(Ismailia), Handelsposten und ehemalige Militär- und Missionsstation am Nil (Bahr el Abiad) unter 4° 54' nördl. Br., im Gebiet der Bari, auf hohem Ufer an der rechten Seite des Stroms, in fruchtbarer, waldreicher Gegend. Der Provikar Knoblecher gründete hier 1853 die »katholische Mission am obern Nil« zur Bekehrung der Neger und Verhinderung des Sklavenhandels. Allein die durch das ungesunde Klima [* 2] herbeigeführte Sterblichkeit, verbunden mit den Feindseligkeiten und Intrigen der Sklavenjäger, brachten die Mission wiederholt dem Untergang nahe, bis sie nach Knoblechers schon 1858 erfolgtem Tod nebst den übrigen mehr stromabwärts gelegenen Stationen von der österreichischen Regierung 1868 aufgelöst wurde.
Die
Ruinen eines aus gebrannten
Ziegeln erbauten
Hauses und einer
Kirche sind heute die einzigen Überreste. Seitdem ist Gondókoro
den
größten Teil des
Jahrs verlassen; nur im
Dezember und
Januar, wo die
Händler herbeikommen, etabliert sich daselbst ein Elfenbeinmarkt,
auf welchem aber
Sklavenhandel früher das Hauptgeschäft war. Um denselben zu unterdrücken, machte
Baker
Gondókoro
1871 zu einem starken militärischen
Posten mit großen
Magazinen, den er zu
Ehren des
Chedive
Ismailia nannte; allein die
Verlegung des Nilbettes nach W. umgab den
Ort mit so ungesunden
Sümpfen, daß
Gordon 1875 die
Station nach
Ladó verlegte.