Goeze
,
Johann Melchior, gewöhnlich
Pastor Goeze
genannt, gelehrter Bibliograph und Streittheolog, geb. zu
Hamburg,
[* 2] studierte
Theologie in
Jena
[* 3] und
Halle,
[* 4] war
Prediger zu
Aschersleben
[* 5] und zu
Magdeburg,
[* 6] bis ihm 1755 der
Senat und das
Konsistorium
von
Hamburg die erste Pastorstelle dieser Stadt übertrugen. Er starb hier Goeze
verschonte
keinen aufgeklärten Schriftsteller seiner Zeit mit seiner boshaften
Feder;
Ramler,
Büsching,
Basedow, besonders aber
Lessing
und
Goethe, dieser wegen des
»Werther«, jener wegen der Herausgabe der »Wolfenbüttler
Fragmente«, mußten viele Vorwürfe von
ihm hören, die sie mit
Spott vergalten
(Lessings »Antigoeze«
). Als gelehrter Schriftsteller
war Goeze
nicht ohne
Verdienste.
Vgl. Röpe, Joh. Melch.
Goeze
, eine Rettung (Hamb. 1860);
Boden,
Lessing und Goeze
(Leipz. 1862).