Godard
(spr. -dar), Benjamin, franz. Komponist, geb. zu Paris, [* 2] begann mit sieben Jahren das Studium des Violinspiels und spielte mit neun Jahren öffentlich im Quartett mit. Später wurde er Privatschüler von Reber (Komposition) und Vieuxtemps (Violine) und bereiste mit letzterm zweimal ¶
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Deutschland, [* 4] wo sein Kompositionstalent bedeutende Anregung erhielt. Er veröffentlichte zuerst 1865 eine Violinsonate, darauf eine Anzahl weiterer Kammermusikwerke (Violinsonaten, ein Trio, Streichquartette), für die er vom Institut de France mit dem Preis Chartier ausgezeichnet wurde, ferner Klavierstücke, Etüden und über 100 Lieder. Die Reihe seiner größern Werke eröffnete das »Concert romantique« für Violine; weiter folgten: ein Klavierkonzert, eine »Symphonie gothique«, »Scènes poétiques« für Orchester, eine lyrische Szene: »Diane et Actéon«, endlich 1878 die von der Stadt Paris preisgekrönte dramatische Symphonie (mit Soli und Chören): »Le [* 5] Tasse« (Tasso). An Stelle Pasdeloups zur Leitung der von diesem begründeten Concerts populaires berufen, hat sich auch als tüchtiger Orchesterdirigent bewährt.