Titel
Gleichen
-Rußwurm
,
1) Emilie von,
Schillers jüngste Tochter, geb. zu
Weimar,
[* 3] wenige
Monate vor dem
Tode des
Vaters, verbrachte ihre Kinderjahre unter den
Augen ihrer
Mutter zu
Weimar, lebte 1827-28 in
Berlin,
[* 4] eine
Zeitlang in der
Familie
Wilhelm v.
Humboldts, heiratete im Juli 1828 den nachmaligen bayrischen
Kammerherrn
Adalbert
v. Gleichen
-Rußwurm
(geb.
mit dem sie in glücklicher
Ehe auf
Schloß
Greifenstein ob Bonnland in
Franken lebte; sie starb daselbst,
halb erblindet, Eine nach
Intelligenz und
Gemüt reichbegabte
Frau, hat sie sich durch die Veröffentlichung interessanter
Beiträge zur Lebensgeschichte
Schillers und seiner
Gattin verdient gemacht.
Hierher gehören: »Der Briefwechsel von Schiller und Lotte 1788-1789« (Stuttg. 1856);
»Schillers Beziehungen zu Eltern, Geschwistern und der Familie v. Wolzogen« (das. 1859);
»Charlotte v. Schiller und ihre Freunde« (mit Urlichs hrsg., das. 1860-65, 3 Bde.);
»Schillers Kalender« ein Stück Tagebuch (das. 1865);
»Schillers dramatische Entwürfe« (das. 1867);
»Schillers Briefwechsel mit seiner Schwester Christophine und seinem Schwager Reinwald« (nach ihrem Tod hrsg. von W. v. Maltzahn, Leipz. 1875).
Ihr Gatte lebt seit einigen Jahren in Weimar.
2)
Heinrich
Ludwig,
Freiherr von,
Maler, Sohn der vorigen, geb. zu
Greifenstein, widmete sich erst seit 1869 der
Kunst
an der
Kunstschule in
Weimar, wo er sich unter
Max
Schmidt und
Th.
Hagen
[* 5] zum Landschaftsmaler ausbildete. Seine
realistisch behandelten
Landschaften und Straßenbilder (am Hafendamm bei
Bregenz,
[* 6] Sommermittag, Herbstmorgen, Rehwechsel,
Verödet, zur
Erntezeit, das
Potsdamer
Thor in
Berlin,
Kanal
[* 7]
Ponte longo in
Venedig)
[* 8] streben nach dem
Ausdruck schlichter Naturwahrheit.
- Seinem Sohn
Karl
Alexander (geb. 1865) verlieh der
Großherzog von
Weimar den
Namen
Schiller
v. Gleichen
-Rußwurm.