Glasflügler
(Sesia Lasp.), Schmetterlingsgattung aus der
Familie der
Holzbohrer
(Xylotropha), sehr zierliche, in der
Körpertracht und
Bildung der
Fühler mit den
Schwärmern übereinstimmende
Falter mit zwei Nebenaugen auf
dem
Scheitel, glashellen Hinterflügeln, meist auch sehr unvollständig beschuppten Vorderflügeln und dichtem Schuppenkleid
auf den lang bespornten, schlanken
Beinen und dem schmächtigen
Körper. Die gelben
Zeichnungen des letztern und das lebhafte
Umherfliegen am
Tag machen die Glasflügler
den
Hornissen ähnlich.
Die 16füßigen Raupen bohren in Holzgewächsen und einigen Stauden (Wolfsmilch, Grasnelken etc.) und erzeugen auch einen Ausgang, welcher zum Hinausschaffen des Kotes und dem Schmetterling [* 2] zum Ausschlüpfen dient; sie sind gelblich, mit einzelnen Borstenhaaren, hornigem Nackenschild und Afterklappe, und bilden im Innern der Futterpflanze schlanke Puppen mit stumpfen Stirnzapfen und Borstenkränzen an den Ringen des Hinterleibes. Der Hornissenschwärmer (S. [Trochilium] apiformis L., s. Tafel »Schmetterlinge [* 3] I«) [* 2] ist 4 cm breit, schwarzbraun, mit rostfarbenen Beinen und Flügelsaum, an den Tastern, dem Scheitel, zwei großen Schulterflecken goldgelb mit ebenso gefärbten Hinterleibsbinden. Er findet sich in ganz Europa [* 4] und bis zum Altai.
Das Weibchen schiebt die dunkelbraunen Eier [* 5] zwischen die Rindenschuppen tief unten am Stamm jüngerer Schwarzpappeln und Espen; die bald ausschlüpfende Raupe bohrt sich in den Stamm, auch in die stärkern Wurzeln, überwintert zweimal und verpuppt sich dann in einem Gespinst von Bohrspänen im Holz, [* 6] aber auch in der Erde neben der Wurzel. [* 7] Die Raupe stört das Wachstum der Bäume. Meist etwas höher in den Stämmen jüngerer Pappeln lebt die Raupe des Bremsenschwärmers (S. [Sciapteron] tabaniformis Rott.), mit völlig braun und rostgelb beschuppten, auf den Rippen blau schimmernden Vorderflügeln, schwarzbraunem Rumpf und gelb geringeltem Hinterleib.
Der Apfelbaumg
lasflügler (S. myopaeformis
L.) ist 2
cm breit, schwarzblau, am vierten Hinterleibsring
rot, die
Flügel sind schwarzblau gerandet und gezeichnet, die Vorderflügel an der Unterseite, der dunkeln
Zeichnung entsprechend,
goldgelb. Das Weibchen legt die
Eier an die
Rinde, besonders an schadhafte
Stellen von Apfel-, selten
Birnbäumen, in deren
Splint
die
Raupe 9-10
Monate lebt und sich dann in einem
Kokon verpuppt. Zwei andre
Arten leben in Himbeersträuchern
und in
Johannis- und Stachelbeersträuchern.