das
Leuchten eines
Körpers bei sehr starker Erhitzung, beginnt ziemlich gleichmäßig bei einer
Temperatur
von 525°. Bei dieser
Temperatur reicht das
Spektrum bis zur
FraunhoferschenLinie B, bei 655° bis F (im
Grün), bei 725° bis
zum beginnenden
Blau, bei 1170° (Weißgelbglut) so weit wie das gewöhnliche Tageslicht. Es ist wahrscheinlich,
daß jede Art farbiger
Strahlen bei allen
Körpern bei gleicher
Temperatur auftritt. Das Glühen zeigt je nach dem
Grade der
Hitze
alle Farbenabstufungen vom Rotbraunen ins Kirschrote, Hellrote, Gelbrote, Weißgelbe und
Weiße; doch unterscheidet
man in
der
Regel nur die beiden Hauptstufen des Rotglühens und Weißglühens, welch letzteres die größte
Hitze erfordert und am stärksten leuchtet. Die
Grenze zwischen
Rot- und Gelbglühen liegt bei 1000°, beginnende Weißglut
bei 1200-1300°, stärkste Weißglut bei 150-1600°.
Glut, wird die Erscheinung des Leuchtens genannt, die man an stark erhitzten festen und tropfbarflüssigen
Körpern bemerkt, und die eben eine Folge ihrer Erhitzung ist. Unterhalb der Glühhitze senden die erwärmten
Körper nur dunkle, das sind ultrarote Wärmestrahlen aus. Bei gesteigerter Erhitzung wächst die Stärke
[* 2] der Ausstrahlung,
die jedoch aus einem Gemisch von Wärmestrahlen der verschiedensten Brechbarkeit besteht. Draper erhitzte Kalk, Koks, Flußspat
[* 3] und verschiedene Metalle, und es ergab sich, daß alle diese Körper bei 525° C. dunkelrote Strahlen
etwa bis zur Fraunhoferschen Linie B auszusenden anfingen (dunkles Rotglühen).
Das Spektrum eines hellrot glühenden Platindrahts reichte bei 655° C. bis zur Fraunhoferschen Linie F im Grün, bei 725°
C. (heller
Rotglut) bis zum beginnenden Blau, bei 1170° C. (Weißgelbglut) erstreckte es sich so weit
wie das Spektrum des Tageslichtes. Darüber hinaus (1200° C.) tritt reines Weißglühen auf. Nach der bisherigen Erfahrung
nimmt man an, daß alle festen und tropfbarflüssigen Körper, wenn sie chemisch noch so verschieden sind, bei einer und
derselben höhern Temperatur eine bestimmte Art farbiger Strahlen auszusenden anfangen.
Neben diesen letztern treten aber auch noch andere Wärmestrahlen von der verschiedensten Brechbarkeit
und darunter massenhaft überwiegend dunkle Wärmestrahlen auf, sodaß man sagen kann: der Beginn des Auftretens einer bestimmten
Art farbig leuchtender Strahlen ist nur abhängig von der Temperatur und nicht auch von der chem. Beschaffenheit der Körper,
dagegen ist die Menge und das Mischungsverhältnis von Wärmestrahlen verschiedenster Brechbarkeit je
nach der Natur der ausstrahlenden Körper ein anderes.
Wenn die festen und tropfbaren Körper als Ganzes glühen, so bleiben hierbei die Moleküle chemisch unzerlegt und man kann
annehmen, daß die Gesamtwirkung des Glühen das kontinuierliche Spektrum sei. Dasselbe findet noch statt in
den gewöhnlichen Kohlenwasserstoffflammen unserer Kerzen, Öl- und Gaslampen, in denen die glühenden festen Kohlenteilchen
leuchten. (S. Flamme.)
[* 4] Bei höhern Temperaturen tritt Dissociation ein, wobei die austretenden einfachen Gase
[* 5] die Flamme charakteristisch
färben und, je nach ihrer materiellen Verschiedenheit, eigentümliche Linienspektra geben. (S. Spektralanalyse.)
[* 6] Die Elektrischen Lichterscheinungen
(s. d.) entspringen der Erhitzung der betreffenden Körper
durch den elektrischen Strom. (Vgl. Bogen,
[* 7] elektrischer, Elektrisches Glühen,
[* 8] Glühlicht,
[* 9] Gasglühlicht,
[* 10] Drummonds Kalklicht.)