Gipsdrahtbau
(Rabitzbau), Bauweise in Gips [* 3] mit Einlage von Eisendrahtgeweben oder -Gespinsten als Träger [* 4] der Gipsmörtelmasse. Ihre Anfänge reichen in die 40er Jahre dieses Jahrhunderts zurück und lassen sich namentlich in England verfolgen. Doch ist sie erst im Anfang der 70er Jahre durch den Maurermeister Rabitz in Berlin [* 5] und andre wieder aufgenommen und verbessert worden und hat seitdem weite Verbreitung insbesondere dadurch gesunden, daß sie als sehr feuerbeständig erprobt worden ist.
Man benutzt sie zur Ausführung feuersicherer und gleichzeitig einer besondern Unterstützung nicht bedürftiger
Wände sowie
feuersicherer Putzdecken, Ziergewölbe, Vouten und
Gesimse. Auch Ummantelungen eiserner
Säulen,
[* 6]
Träger, Unterzüge etc. werden
neuerdings vielfach in Gipsdrahtbau
ausgeführt, nachdem man erkannt hat, wie wenig das
Eisen
[* 7] ohne derartigen
Schutz
den Ansprüchen der Feuersicherheit genügt. Die Ausführung erfolgt derart, daß ausgespannte, entsprechend befestigte und
versteifte
Drahtgewebe oder -Gespinste von etwa 4
cm Maschenweite mit Gipsbrei, dem etwas Kalkmörtel, Leimwasser und Kälberhaare
zugesetzt sind, ausgedrückt und dann mit der gleichen
Masse, nur unter Fortlassung der
Haare,
[* 8] glatt überputzt
werden. Die
Wände werden einfach, in 5
cm
Stärke,
[* 9] oder doppelt in einer
Dicke von je 3
cm mit zwischenliegender 5
cm breiter
Luftschicht hergestellt und bilden in letzter Gestalt auch guten
Schutz gegen das Durchhören und Temperaturausgleichungen.