Gilbwurz
,
s. Curcuma.
Gilbwurz
3 Wörter, 22 Zeichen
Gilbwurz,
s. Curcuma.
L. (Kurkuma, Zitwer), Gattung aus der Familie der Zingiberaceen, perennierende Kräuter mit fleischigen, geringelten Wurzelstöcken, zweizeiligen Blättern, seiten- oder endständiger Blütenähre und zwei- oder dreifächeriger Kapsel mit wenigen Samen; [* 3] 25 in Südasien heimische Arten. Curcuma longa L. (Gelbwurz, Gilbwurz, gelber Ingwer), mit grundständigen, breit lanzettförmigen, gestielten Blättern und vor diesen sich entwickelndem, 30 cm langem, seitenständigem Blütenschaft mit gelben Blüten, in Südasien, besonders in Ostindien, [* 4] heimisch, wird dort, auf Ceylon, [* 5] Java, Bourbon und in Westindien [* 6] kultiviert und liefert die Gelbwurz (Gilbwurz, Kurkuma, Gurkemé, Tumerikwurzel, Gelbsuchtwurzel, Radix Curcumae).
Der länglichrunde Hauptwurzelstock und seine seitlichen, mehr gestreckten Äste sind durch Narben abgestorbener Blätter geringelt; ersterer bildet die runde, letztere die lange Kurkume. Die langen, dünnen Wurzeln schwellen oft zu farblosen, spindelförmigen, stärkemehlreichen Knöllchen an, welche auf Stärkemehl verarbeitet werden. Die Kurkumawurzel ist sehr dicht und schwer, hornartig spröde, außen grau, gelb bestäubt, innen körnig, gelbrot, wachsglänzend; riecht aromatisch, schmeckt feurig gewürzhaft und enthält ätherisches Öl und Kurkumagelb (s. d.). Durch die Kultur sind verschiedene Handelssorten entstanden, auch stammt die Kurkumawurzel wahrscheinlich noch von andern Curcuma-Arten (z. B.
Curcuma viridiflora Roxb.). Die chinesische Wurzel, [* 7] welche viele große Zentralknollen enthält, ist wegen ihres Reichtums an Farbstoff besonders geschätzt; die bengalische, javanische und die von Madras [* 8] sind geringer und unter sich wenig verschieden. Eine afrikanische Kurkumawurzel, in langen, bandförmigen Knollen [* 9] von Geruch und Geschmack der indischen Wurzel, soll von der in Westafrika häufigen Canna speciosa stammen. Die Kurkumawurzel ist in ihrer Heimat als Gewürz und Arznei seit dem höchsten Altertum sehr beliebt; früher wurde sie auch in Europa [* 10] arzneilich und in der Färberei benutzt, jetzt dient sie nur noch zum Färben von Buntpapier, Gebäck, Butter, Käse, Öl, Firnis, Salben etc. (vgl. Kurkumagelb); in der englischen Küche bildet Kurkumawurzel ein Hauptingrediens des Curry-powder.
Curcuma Zedoaria Rosc. (Curcuma Zerumbet Roxb.), mit grundständigen, lineal-lanzettlichen, in der Mitte purpurfarbig wolkigen Blättern, 1 m hohem Stengel [* 11] und seitenständiger, vor den Blättern erscheinender, langer Blütenähre mit roten Deckblättern, kommt wild und angebaut in Südasien und auf Madagaskar [* 12] vor und bildet Wurzelstöcke wie die vorige Art. Die Zitwerwurzel (Radix Zedoariae), welche von dieser Pflanze stammt, kommt stets nur in zerschnittenen Zentralknollen oder Hauptwurzelstöcken vor.
Sie ist außen gräulichweiß, im Innern grau, weniger dicht als Kurkumawurzel, riecht und schmeckt auch milder, mehr kampferartig und bitter. Sie enthält ätherisches Öl, Harz und viel Stärkemehl, wurde im Mittelalter durch die Araber in Europa eingeführt und war um 1150 in Deutschland [* 13] wohl bekannt. Sie dient jetzt nur noch zu gewürzigen Tinkturen und Magenlikören.
Von Curcuma angustifolia Roxb., in Tikor, Benares und Madras, und Curcuma leucorrhiza Roxb., in Berar, werden die Wurzelstöcke auf Arrowroot verarbeitet, welches als ostindisches Arrowroot oder Tik (Tikur) ausgeführt wird.
Auch Curcuma rubescens Roxb. liefert Stärkemehl und bildet in Travankor einen großen Teil der Nahrung der Eingebornen. Als Zierpflanzen für das Warmhaus sind zu erwähnen: Curcuma aeruginosa Roxb., aus Pegu, mit 1 m langen, gestielten, breit-lanzettförmigen, an beiden Enden verschmälerten, oben in der Mitte mit purpurrötlichen Flecken versehenen Blättern und blaß rosenroten, inwendig gelben Blüten;
Curcuma comosa Roxb., aus Pegu und der Gegend von Rangun, [* 14] mit 1,5 m hohen, gestielten, lanzettförmigen, an beiden Enden verschmälerten, ganz grünen Blättern und rötlichbraunen, inwendig gelben Blüten.