Titel
Geschichte
(lat.
Historia), ein viel umfassender
Ausdruck, mit dem im gewöhnlichen
Leben (seiner Abstammung von »geschehen«
entsprechend) jede nach irgend welchen
Gesichtspunkten zu einer
Einheit zusammengefaßte
Summe von in der Zeit sich vollziehenden
Begebenheiten bezeichnet wird. Allein für den technisch-wissenschaftlichen
Gebrauch erhält das
Wort eine
viel tiefere Bedeutung. Hier
steht im
Gegensatz zu der Geschichte
die
Natur, und mit den beiden
Worten
Natur und Geschichte
umfassen wir die
Gesamtheit aller
Erscheinungen.
Diese beiden
Ausdrücke aber verhalten sich zu einander wie die umfassendsten unserm
Geist eigentümlichen
Formen unsrer
Anschauung,
wie
Raum und Zeit. In der einen
Reihe von
Erscheinungen tritt unserm
Geiste das
Moment des Nebeneinanderseins,
das Räumliche, in einer andern das des Nacheinanderseins, das Zeitliche, näher. Ersteres ist bei den
Erscheinungen der
Natur
der
Fall, wo die
Bewegung sich in stetigem
Wechsel, in periodischer Wiederkehr vollzieht, wo, wie bei den
Umläufen der
Himmelskörper, die gleiche
Bewegung sich immer aufs neue wiederholt; letzteres da, wo in der
Bewegung ein kontinuierlicher
Fortschritt hervortritt. Ein solcher vollzieht sich aber (unserm
Geist erkennbar) nur in den
Erscheinungen des Menschenlebens;
nur von ihnen, nur von der menschlich-sittlichen
Welt wird deshalb der
Ausdruck in seinem wissenschaftlichen
Sinn
gebraucht. Dieses
Werden und Sichentwickeln der sittlichen
Welt forschend zu verstehen, die Vergangenheit zu begreifen aus
dem, was in der Gegenwart von ihr noch unvergangen ist, das ist die Aufgabe der
Wissenschaft der Geschichte.
Einteilung und Nutzen der Geschichte.
Je nach dem
Umfang des Gewordenen, das die Geschichtsforschung zu verstehen sucht, kann man die Geschichte
äußerlich
einteilen in
Spezial-,
Partikular- und
Universal- oder
Weltgeschichte. Die Spezialgeschichte
oder
Monographie stellt danach eine
einzelne geschichtliche
Erscheinung ihren
Ursachen, ihrem Verlauf, ihrer
Stellung zu andern oder zu einer Gesamtheit solcher
und ihrer Bedeutung nach dar. Sie ist
Biographie oder
Lebensbeschreibung, wenn sie das
Leben eines Einzelnen
in seiner
Entwickelung, seinem
Thun und
Leiden
[* 2] und seiner Wechselbeziehung zur Zeit schildert. Die Partikulargeschichte
führt
uns die für einen engern oder weitern Lebenskreis, eine Stadt, eine
Landschaft, ein
Volk, einen
Staat, wichtigen und folgenreichen
Begebenheiten vor
Augen.
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Die Universal- oder Weltgeschichte verarbeitet die in den Spezial- und Partikulargeschichten
gewonnenen Ergebnisse zu einem
nach räumlichen und zeitlichen Verhältnissen wohlgeordneten Ganzen. Sie soll uns die Zustände des gesamten menschlichen
Geschlechts, wie sie sich im Lauf der Zeiten gestaltet haben, nach ihren wichtigsten Beziehungen und bedeutungsvollsten Erscheinungen
kennen lehren und so gleichsam die Krone bilden, in welcher alle Strahlen geschichtlicher Darstellung zusammenfließen.
Die Weltgeschichte ist hier
durch schon auf eine philosophische Betrachtungsweise hingewiesen, ja sie kann sich zu einer Philosophie
der Geschichte entwickeln, welche in der Geschichte eine aufsteigende Entwickelungslinie nach einem bestimmten
Ziel zu erkennen strebt. Diese teleologische Auffassung, als deren bedeutendste Vertreter Herder, Kant,
Fichte,
[* 4] W. v. Humboldt, Hegel u. a. zu nennen sind
, wird freilich von denen bekämpft, welche, wie schon Machiavelli, dann Hellwald,
Schopenhauer, Hartmann u. a., die Geschichte nur als einen im ewigen Kreislauf
[* 5] sich bewegenden Naturprozeß, als ein Spiel blinder Naturkräfte
betrachten, während die religiöse Geschichtsbetrachtung in der Geschichte nur Veranstaltungen
Gottes sieht, um den Einzelnen zum Heil oder die Menschheit unter der Leitung der Kirche zur Einigung mit Gott zu führen. Eine
neuere Richtung der Geschichtsphilosophie strebt danach, die Gesetzmäßigkeit der geschichtlichen Erscheinungen aufzusuchen
und ihren Mechanismus zu studieren. Die Vertreter dieser letztern sind
in Deutschland
[* 6] Herbart und Lazarus,
in Frankreich Quételet und Comte, in England Stuart Mill und Buckle. Diese wissenschaftlichen Studien sind
freilich noch in ihren
Anfängen (s. unten Litteratur).
Schon aus dem Zweck der Universalgeschichte ergibt sich, daß nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der uns erhaltenen Nachrichten
den Stoff der Weltgeschichte bilden kann; denn die Weltgeschichte hat nur von denjenigen Thatsachen Notiz
zu nehmen, welche aus dem Kulturleben der Menschheit entweder direkt hervorgegangen sind
, oder dasselbe unmittelbar betroffen,
oder wenigstens mittelbar in günstiger oder ungünstiger Weise beeinflußt haben. Man pflegt diejenigen Völker, welche das
Kulturleben der Menschheit vorzugsweise repräsentieren, im engern Sinn des Wortes geschichtliche Völker
zu nennen.
Soll nun die Weltgeschichte ein Bild der Menschheit vor uns aufrollen, so wird sie nicht umhin können, bei der besondern Entwickelung
der Hauptvölker, solange sie Träger
[* 7] der menschlichen Kultur sind
, zu verweilen und die Mannigfaltigkeit der Erscheinungen
in dem Kulturleben der Völker zur Darstellung zu bringen. Die Universalgeschichte zerfällt aber in zwei
Hälften, in die alte und die neue. Der Grenzpunkt zwischen beiden, der natürlich nicht auf ein Jahr zurückgeführt werden
kann, ist da zu suchen
, wo das Christentum unter den die damalige Kultur repräsentierenden Völkern zur Herrschaft gelangt
und damit die Entwickelung dieser Völker nach allen Beziehungen eine wesentlich andre Richtung erhält.
Die neue Geschichte teilt sich wieder in zwei Hälften, in die mittlere und in die neuere Geschichte im engern
Sinn, deren Scheidepunkt das Ende des 15. und der Anfang des 16. Jahrh. mit den damals
eintretenden, die bestehenden Verhältnisse erschütternden und zum Teil umgestaltenden großen Weltbegebenheiten
bildet. Keine dieser Perioden der Geschichte bildet aber in dem Sinn ein für sich abgeschlossenes Ganze, daß die eine etwa ohne die
Kenntnis der andern verstanden werden könnte; vielmehr ist die Geschichte des menschlichen Geschlechts ihrer Natur nach nur eine einheitliche,
jede Epoche derselben
wird
durch die ihr vorangehenden ebenso bestimmt, wie sie selbst die ihr folgenden
bedingt. Die Einteilung der in Perioden hat daher eben nur den Zweck, die erdrückende Fülle des Stoffes in leichter zu übersehende,
weil einen kleinern Zeitraum umfassende Gruppen zu sondern.
Die Bedeutung der Geschichte für das praktische Leben leuchtet ein. Wie für den einzelnen Menschen, so ist nicht minder für jede Gesamtheit von solchen (für das Volk, den Staat, das Heer, die Kirche etc.) Selbsterkenntnis die erste Bedingung gedeihlicher Thätigkeit. Ein richtiges Bild ihrer selbst aber erlangt jede solche Gemeinschaft nur in dem Spiegel, [* 8] den ihr die Geschichte vorhält. Darum ist es das Studium der Geschichte, dessen vor allem der Staatsmann bedarf, den man mit Recht den praktischen Historiker genannt hat.
Nicht in dem äußerlichen Sinn freilich darf der Staatsmann die Geschichte studieren, um daraus Analogien zu ziehen, um unter gewissen gegebenen Verhältnissen etwa ebenso zu verfahren, wie man unter äußerlich ähnlichen (ihrem Wesen nach aber vielleicht grundverschiedenen Verhältnissen) einst mit Glück verfahren ist: das würde zu schädlichem Doktrinarismus in der Politik führen. Vielmehr ist für den Politiker das Verständnis der Gegenwart die erste Vorbedingung ersprießlicher Wirksamkeit, und ebendarum bedarf er der Geschichte, denn nur sie vermag ihm dies Verständnis zu gewähren.
Methode der Geschichtsforschung.
Die Thätigkeit des Geschichtsforschers beginnt mit der Herbeischaffung des historischen Materials, welches uns ermöglicht, die Vergangenheit zu verstehen. Dieses Material läßt sich in zwei große Klassen teilen. Entweder es ist aus jener Vergangenheit, mit welcher der Forscher sich beschäftigt, unmittelbar erhalten, ohne daß es in der Absicht geschaffen wurde, von dieser Vergangenheit spätern Geschlechtern Kunde zu geben (Überreste), oder es verdankt seine Entstehung der ausgesprochenen Absicht, der Nachwelt eine Überlieferung von dem Geschehenen zu geben (Quellen).
Zwischen diesen beiden Klassen in der Mitte stehen die Denkmäler, welche Überreste und Quellen zugleich sind.
Die Überreste
können sehr mannigfaltiger Art sein. Zu ihnen gehören die Ruinen geschichtlich merkwürdiger Städte, wie die von Palmyra,
Theben, Pompeji,
[* 9] die erhaltenen Kunstwerke alter Zeiten, die in Gräbern und an andern Orten gefundenen Waffen
[* 10] und Geräte, dann
auch Gesetze, Volksrechte, Beschlüsse von Versammlungen und Behörden, ja alle aus der Vorzeit stammenden
Sitten und Gebräuche eines Volkes als Produkte seines staatlichen und sozialen Lebens: ferner das, was uns von dem geistigen
Leben eines Volkes, seiner Sprache,
[* 11] seiner Religion und seiner Litteratur erhalten ist.
Und von welcher Bedeutung für die Erkenntnis des Kulturlebens einer Nation die Beschäftigung mit seiner Litteratur ist, das
bedarf kaum einer weitern Ausführung. Daß zu den Überresten endlich auch die in den Archiven aufbewahrten
Akten, Korrespondenzen, Gesandtschaftsberichte, Rechnungen etc. gehören, versteht sich von selbst.
Allen diesen Überresten ist eins gemeinsam: sind
sie überhaupt echt, so bedürfen sie nur des richtigen Verständnisses,
um unmittelbar verwertbare, objektive Zeugnisse für die Vergangenheit zu sein, der sie entstammen.
Gerade dadurch unterscheiden sie sich von den Quellen, welche nicht die Dinge selbst, sondern nur eine subjektive, durch das
Medium menschlicher Auffassung gehende und von ihm getrübte Überlieferung von den Dingen geben. Ob die Quellen mündlich oder
schriftlich überliefert sind
, ist kein prinzipieller Unterschied.
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Stets, wenigstens zu Anfang, durch mündliche Tradition überliefert sind
die Sagen des Volkes und seine Lieder. Sie sind
unter
allen Quellen die subjektivsten, d. h. diejenigen, in denen die Auffassung der Menschen die Darstellung des Geschehenen am meisten
beeinflußt hat. Ebenfalls subjektiv, aber in der Weise, daß die Verfasser sich ihrer Subjektivität vollkommen
bewußt sind
, daß sie die Absicht haben, ihren persönlichen Standpunkt bei der Darstellung von Ereignissen der Vergangenheit
hervortreten zu lassen und die letztere durch den erstern zu beeinflussen, sind die politischen, kirchlichen und sozialen
Reden, die Broschüren, Pamphlete, Streitschriften etc. und die seit dem 16. Jahrh.
immer massenhafter auftretenden Zeitungen: dies alles nicht zu entbehrende, aber nur mit äußerster Vorsicht
zu benutzende Geschichtsquellen. Ihrer Natur und Bestimmung nach weit objektiver sind die eigentlichen historischen Schriften,
von deren einzelnen Arten unten geredet werden wird; sie sind von allen Quellen geschichtlicher Erkenntnis die am reichhaltigsten
fließende.
Zwischen den früher besprochenen Überresten und den zuletzt erwähnten Quellen in der Mitte stehen, wie schon bemerkt ist, die Denkmäler oder Monumente; sie gehören den erstern an, insofern sie aus der Vergangenheit, von der sie Kunde geben, unmittelbar in die Gegenwart hineinragen, den letztern, insofern sie den Zweck haben, eine bestimmte Auffassung von den Geschehnissen ebendieser Vergangenheit der Nachwelt zu überliefern. Zu ihnen sind einmal alle Inschriften zu rechnen, welche für die Kenntnis des Altertums, zumal der orientalischen Völker, der Ägypter, Babylonier, Assyrer, Perser etc., äußerst wertvoll sind; ferner die Medaillen, die Münzen, [* 13] die Wappen, [* 14] die Siegel u. dgl. Für die Zeiten des Mittelalters gehören ebendahin die so sehr wichtigen Urkunden, d. h. schriftliche Aufzeichnungen über abgeschlossene Rechtsgeschäfte.
Das so außerordentlich reichhaltige und mannigfache historische Material zu sichten, sein Verhältnis zu den Vorgängen, von
denen es absichtlich oder unabsichtlich Kunde gibt, und demgemäß seinen Wert für unsre Erkenntnis derselben
zu bestimmen,
ist die Aufgabe der Kritik. Sie hat zunächst aus der Gesamtmasse des vorhandenen Materials dasjenige auszuscheiden,
was falsch und unecht, d. h. in Wirklichkeit nicht das ist, wofür es gehalten werden will.
Solcher irre führenden Fälschungen hat es zu allen Zeiten gegeben; aus sehr verschiedenen Motiven hervorgegangen, erstrecken
sie sich über alle Arten unsers historischen Materials.
Lediglich gewinnsüchtige Absichten waren es, welche schon im Altertum die vielen Münzfälschungen, im Mittelalter einen großen Teil der Urkundenfälschungen hervorriefen. Andre Trugwerke verdanken politischen oder kirchlichen Bestrebungen der verschiedensten Art ihren Ursprung; dahin gehört z. B. die in Frankreich in der ersten Hälfte des 9. Jahrh. zusammengestellte Sammlung von zum Teil gefälschten päpstlichen Schreiben und Konzilienbeschlüssen, die unter dem Namen der pseudoisidorischen Dekretalien bekannt ist, dahin gehören aber auch die vielen erfundenen Depeschen, Gesandtschaftsberichte etc. Andre Fälschungen alter und neuerer Zeit endlich sind aus dem Bestreben hervorgegangen, einem Geschlecht, einer Stadt, einem Volk eine möglichst weit zurückreichende historische Erinnerung zu verschaffen. Oft ist übrigens nicht das ganze der Prüfung unterzogene Stück eine trügerische Erfindung, vielmehr kann auch ein echtes Dokument oft genug durch Weglassungen oder Zusätze (Interpolationen) entstellt sein. Gelingt es, die Zeit der Fälschung, ihre Motive, ihre Urheber nachzuweisen, so kann in diesem Fall auch die Fälschung selbst ein wertvolles historisches Zeugnis für die Zeit werden, in der sie entstanden ist.
Auf diese erste Untersuchung, welche erweist, ob das historische Zeugnis das ist, wofür es gehalten werden will, folgt sodann
die Kritik des Richtigen, welche zu untersuchen
hat, ob das uns Überlieferte seinem Ursprung und seinen Bedingungen nach richtig
sein kann oder nicht; ihrer Natur nach kommt diese Kritik nur den Quellen und Denkmälern, aber nicht den Überresten gegenüber
zur Anwendung. Sie sucht den Parteistandpunkt des Überliefernden, seine Anschauungen und Tendenzen und den Grad seiner Bildung
im allgemeinen sowie der besondern Kenntnisse zu bestimmen, welche er von den Thatsachen haben konnte,
die er berichtete. Ihr fällt endlich auch die Aufgabe zu, bei den sogen. abgeleiteten Quellen, d. h. denjenigen, welche selbst
aus andern Quellen schöpfen und denselben mehr oder minder getreu folgen, den Prozeß der Auflösung in ihre Bestandteile vorzunehmen.
Des so kritisch gesichteten und nach möglichst mannigfachen Gesichtspunkten geordneten Materials bemächtigt sich sodann die Interpretation, deren Bestreben es ist, dasselbe zu verstehen. Sie sucht den Kausalnexus, das Verhältnis von Grund und Folge in den Dingen, zu erkennen;
sie ist bemüht, das unbekannte, fehlende Mittelglied durch Analogie und Hypothese zu ergänzen;
sie will das Geschehene aus der Einwirkung der räumlichen, zeitlichen und sachlichen Bedingungen, unter denen es geschah, erklären;
sie fragt bei den Thatsachen nach den psychologischen Motiven der handelnden Personen;
sie will endlich das, was in den Einzelerscheinungen unklar und unverständlich bleibt, aus den zu Grunde liegenden, den Einzelwillen beherrschenden und treibenden allgemeinen Ideen erfassen.
Die Interpretation ist vielleicht die schwerste Aufgabe des Historikers: die Kritik kann rein verstandesmäßig erlernt und geübt werden, sie ist mehr handwerksmäßige als künstlerische Arbeit;
erst in der Interpretation offenbart sich das Genie des Geschichtsforschers.
[Historische Hilfswissenschaften.]
Bei dieser Thätigkeit des Sammelns, Beurteilens und Interpretierens des historischen Materials bedarf der Geschichtsforscher einer Reihe von Kenntnissen und Fertigkeiten, die auch als besondere Disziplinen sich entwickelt haben, und die man, soweit sie im Dienste [* 15] der Geschichtsforschung stehen, als historische Hilfswissenschaften bezeichnet hat. Dahin gehört zunächst die Geographie, welche uns über die räumlichen Bedingungen aufklärt, unter denen die geschichtlichen Vorgänge sich abspielen. Weiter kommen unter demselben Gesichtspunkt die Ethnographie [* 16] oder Völkerkunde, besonders die Völkerpsychologie, und die Statistik in Betracht. Nicht minder wichtig ist die Wissenschaft von der Teilung und Messung der Zeit, die Chronologie.
Diesen mehr allgemeinen Disziplinen, deren der Geschichtsforscher fast bei jedem Schritt auf seinem Weg bedarf, reihen sich andre an, die ihm für das Verständnis gewisser Gattungen des historischen Materials unentbehrlich sind. Die Paläographie lehrt ihn die anscheinend rätselhaften, nicht zu entwirrenden Schriftzüge entziffern, in denen ein großer Teil dessen aufgezeichnet ist, was ihm zur wichtigen Erkenntnisquelle wird. Die Archäologie zeigt ihm, wie die aus der Vergangenheit übriggebliebenen ¶