Gerland
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Georg, Linguist und Anthropolog, geb. zu Kassel, [* 2] daselbst gebildet, studierte seit 1851 in Marburg [* 3] und Berlin [* 4] und ward 1856 Gymnasiallehrer in Kassel, 1857 in Hanau, [* 5] 1858 am Kloster zu Magdeburg, [* 6] 1870 Oberlehrer am Stadtgymnasium zu Halle, [* 7] 1875 Professor der Geographie und Ethnographie [* 8] an der Universität zu Straßburg. [* 9] Ursprünglich linguistischen Studien zugewendet, schrieb er: »Über den altgriechischen Dativ« (Marb. 1859; fortgesetzt in Kuhns »Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung«, Bd. 9);
»Versuch einer Methodik der Linguistik« (Magdeb. 1863);
»Intensiva und Iterativa und ihr Verhältnis zu einander« (Leipz. 1869).
Seine spätern Schriften beziehen sich auf die Anthropologie. Er bearbeitete Band [* 10] 5 und 6 von Th. Waitz' »Anthropologie der Naturvölker« (»Die Völker der Südsee, Mikronesier und nordwestliche Polynesier«, Leipz. 1870-71) und die zweite Auflage des ersten Bandes (1876). Außerdem erschienenen ihm: »Über das Aussterben der Naturvölker« (Leipz. 1868);
»Anthropologische Beiträge« (Halle 1874, Bd. 1);
»Atlas [* 11] der Ethnographie« (im »Bilderatlas«, Leipz. 1876).
Seit 1876 liefert er auch die Berichte über ethnologische Forschung in dem von Behm begründeten, seit 1880 von Wagner herausgegebenen »Geographischen Jahrbuch«.