Genoude
(spr. schönuhd), Antoine Eugène de, franz. Publizist, geb. 1792 zu Montélimart in der Dauphiné, studierte Theologie in Paris, [* 2] widmete sich seit 1817 ganz der Publizistik und gründete 1821 die Zeitschrift »L'Étoile«, die 1827 den Namen »Gazette de France« annahm. Als strenger Legitimist führte er darin einen so hartnäckigen Kampf gegen die Juliregierung, daß er in nicht weniger als 63 Prozesse verwickelt ward. Im J. 1834 Witwer geworden, ließ er sich zum Priester weihen und predigte öfters zu Paris mit Beifall; doch wurden ihm als Redakteur der »Gazette de France« 1839 Kanzel und Beichtstuhl untersagt. Im J. 1846 kam er als Deputierter für Toulouse [* 3] in die Kammer, wo er in der stürmischen Sitzung vom vergeblich im Sinn des Legitimismus den Antrag auf eine Berufung an das Volk stellte.
Nach der Februarrevolution zog er sich zurück und starb in Hyères. Man hat von ihm außer einer Anzahl politischer Broschüren eine ziemlich ungenaue Übersetzung der Bibel; [* 4]
eine vielgelesene Übersetzung von Thomas a Kempis' »Nachfolge Christi«;
»Leçons et modèles de littérature sacrée« (Par. 1837);
»La vie de Jésus-Christ et des apôtres« (1836);
eine nachlässig gearbeitete »Histoire de France« (1844-48, 23 Bde.) u. a. Seine »Œuvres« erschienen 1843-1844 (2 Bde.) und 1860.