(Gin,
Wacholderbranntwein,
Steinhäger), ein besonders in
Holland beliebter, jetzt auch in
Deutschland
[* 2] vielfach
mit gutem Erfolg nachgeahmter starker
Branntwein, welcher seine Vorzüglichkeit der eigentümlichen Bereitung verdankt. Man
verarbeitet ein
Gemenge aus 2 Teilen
Gersten- und 4 Teilen Roggenmalz, bereitet daraus eine sehr dünne
Maische und läßt diese
sehr unvollkommen vergären. Das erste Destillat wird über wenig Wacholderbeeren und
Hopfen
[* 3] rektifiziert.
Man ahmt den Genever nach, indem man gewöhnlichen
Spiritus
[* 4] über Wacholderbeeren und
Hopfen destilliert oder auch nur mit
Wacholderöl
versetzt. Von den in
Deutschland fabrizierten
Sorten sind der
Steinhäger
(Westfalen)
[* 5] und der Bommerlunder
(Schleswig-Holstein)
[* 6] besonders beliebt.
ein feiner, aus Getreide bereiteter, ursprünglich holländischer Branntwein, der einen schwachen Geschmack
nach Wachholderbeeren besitzt, die man bei der Destillation in geringer Menge zusetzt. - Zoll s.
Tarif im Anh.
(Genièvre), ein besonders in Holland und Belgien
[* 7] dargestellter Wacholderbranntwein; er wird durch Gärung einer
namentlich aus Gerstenmalz, Roggen-und Weizenschrot, auch Maisschrot bereiteten Maische hergestellt, die sodann über Wacholderholz
und Wacholderbeeren abdestilliert wird. Während der belgische und holländische ein mehr oder weniger
fuselhaltiger Kornbranntwein mit nur geringem Wacholdergeschmack ist, besitzt der in Deutschland (Westfalen) hergestellte,
namentlich der Steinhäger, ein Wacholderbranntwein, bei welchem die zerquetschten Wacholderbeeren der Gärung mit unterworfen
werden, einen stark hervortretenden Wacholdergeschmack. Die billigern Sorten von Genever werden jetzt vielfach
«auf kaltem Wege» durch Vermischen und Lösen von Wacholderbeeröl, Alkohol und Zucker,
[* 8] zum Teil unter Zusatz von Farbstoffen
hergestellt. In Schweden
[* 9] wird der gewöhnliche Genever durch Abziehen von Kornbranntwein über eine dort oft vorkommende Art von
Waldameisen bereitet.