Gelbholz
(gelbes Brasilienholz, alter Fustik), das Kernholz von Maclura aurantiaca Nutt. (s. Tafel »Farbepflanzen«), [* 2]
ist lebhaft gelbbraun, manchmal orangegelb, hart und fest, kommt in oft mehrere Zentner schweren Klötzen oder gemahlen in den Handel. Die besten Sorten sind das Cuba- und das Tuspanholz aus Mexiko, [* 3] etwas heller ist das Tampicoholz; weniger gehaltreich sind das gelbe Brasilienholz (sehr hell und von Würmern zerfressen), das Portorico-, Cartagena-, Maracaibo-, San Domingo-, das ostindische und Jamaicaholz. Es enthält Morin (Morinsäure) und Maclurin (Moringerbsäure), letzteres oft in rotgelben kristallinischen Ablagerungen im Innern der Kloben.
Morin C12H8O5 bildet farblose
Nadeln,
[* 4] schmeckt schwach bitter, löst sich leicht in
Alkohol, sehr
schwer in
Wasser, leicht und mit gelber
Farbe in
Alkalien. Das
Maclurin C13H10O6 bildet gleichfalls
farblose
Kristalle,
[* 5] schmeckt süßlich adstringierend, ist leicht löslich in
Wasser,
Alkohol und
Alkalien, zersetzt
Kohlensäuresalze,
fällt
Eisenoxydul- und
Eisenoxydsalze schwarzgrün und wird durch
Leim vollständig gefällt. Man benutzt
Gelbholz
zum
Gelbfärben; es liefert fast dieselben
Farben wie Quercitronrinde, und auch hinsichtlich der Echtheit stehen sich beide
nahe; am häufigsten benutzt
man es zu allerlei Mischfarben. - Besonders aus dem
Cuba-Gelbholz wird in
Amerika,
[* 6]
Frankreich und
Deutschland
[* 7] Gelbholz
extrakt bereitet, welches dickflüssig oder fest, aber nie so
hart und glasartig wie das Blauholzextrakt
ist.
Das amerikanische
Extrakt ist stets fest, dunkel olivengrün, schwach glänzend, spröde, von muscheligem
Bruch.
Reiner als
das Gelbholz
extrakt ist der Gelbholzlack
(Cubalack). Derselbe ist hell olivengrün, teigartig und wird durch
Fällen einer
Abkochung des Gelbholzes
mit
Alaun
[* 8] dargestellt. Der
Cubalack wird namentlich in der
Woll- und
Kattundruckerei
angewandt.
Schöne
Stücke von Gelbholz
dienen auch zu feinern Tischlerarbeiten.
Ungarisches Gelbholz
s. v. w.
Fisettholz.