Gaultheria
Kalm.
(Scheinbeere,
Theeheide),
Gattung aus der
Familie der
Erikaceen, meist niederliegende
Sträucher und
Halbsträucher
mit immergrünen, lederigen, bisweilen gegenständigen, häufig gesägten Blättern, einzelnen axillären oder in achsel-
oder endständigen
Trauben stehenden
Blüten und vom fleischig gewordenen
Kelch umschlossenen
Beeren. Etwa 90
Arten,
meist in
Nordamerika
[* 2] und auf den
Andes
Südamerikas, wenige in
Asien
[* 3] und
Australien.
[* 4] Gaultheria
procumbens L.
(Bergthee), im
Alleghanygebirge
Nordamerikas, südlich bis
Nordcarolina, ein auf der
Erde kriechender
Strauch mit aufrechten
Ästen und
Zweigen, bis 4
cm langen,
kurzgestielten, rundlichen bis verkehrt-eiförmigen, kurzstachelspitzigen, schwach gesägten Blättern, weißen oder rötlichen
Blüten und roten
Beeren, liefert in seinen Blättern den
Thee von
Kanada und wird auch als reizendes, harntreibendes
Mittel benutzt.
Durch Destillation [* 5] mit Wasser gewinnt man daraus das ätherische Gaultheriaöl (Wintergrünöl). Dies ist farblos, wird an der Luft rötlich, schmeckt süßlich gewürzhaft, riecht angenehm, besteht aus Salicylsäuremethyläther und einem Kohlenwasserstoff (Gaultherilen ^[Gaultherilēn]) und dient zum Parfümieren der Seife, zu Fruchtäthern, in Nordamerika als Carminativum, Geschmackscorrigens und als Volksheilmittel. Die Beeren des Bergthees werden besonders vom Wild verzehrt.
Gaultheria
Shallon
Pursh, im westlichen
Nordamerika, wird 1 m hoch, hat in
Trauben gestellte, weiße und rote
Blüten
und dunkel purpurrote
Beeren, welchen die
Vögel
[* 6] stark nachstellen. Die
Pflanze wird deshalb von den Jagdliebhabern vielfach
angepflanzt und war vor längerer Zeit auch in
England und
Schottland weit verbreitet. Die
Beeren sind sehr wohlschmeckend,
man zerstampft sie und trocknet den Brei zu einer Art
Brot.
[* 7] Bei uns kultiviert man die Gaultherien als
Ziersträucher.