der südlichere der beiden Hauptströme
Senegambiens, entspringt
in der Gebirgslandschaft
Futa Dschallon bei
Labe, fließt erst nördlich, dann westlich, verläßt bei Barrakonda, etwa 1100 km
von der Mündung, das Gebirgsland und tritt mit
Stromschnellen in die ebene Küstenzone ein, um dieselbe in vielfachen Windungen
zu durchziehen. Bei Futtatenda, unterhalb Barrakonda, hat der
Fluß selbst in der Trockenzeit bei 100 m
Breite
[* 2] eine Tiefe von 4-6 m, während er in der Regenperiode einen 12-16 m höhern
Stand erreicht.
Die Mündung in das Atlantische
Meer liegt unter 13° 29'' nördl.
Br. südlich vom
GrünenVorgebirge beim
KapSanta Maria u.
hat eine
Breite von 22 km; die ganze
Länge des
Flusses schätzt man auf 2300 km. Fahrzeuge von 150
Ton.
gehen vom
November bis Juni bis Barrakonda, in der
Regenzeit ist die Schifffahrt infolge der starken Strömung unmöglich.
In der nassen Zeit überschwemmt der Gambia von Barrakonda an das ganzeFlachland weit und breit und läßt
dabei einen ähnlich befruchtenden Schlamm zurück wie der
Nil. Auf dieser ganzen
Strecke enthält er zahlreiche wohlkultivierte
Inseln (darunter die
Elefanten- oder Elfenbeininsel). Eine Flußverbindung zwischen dem
Senegal und Gambia, wie sie lange Zeit behauptet
worden ist, besteht nicht. Im untern
Lauf geht demGambia von S. her aus dem
Lande der
Felup ein größeres
Gewässer, derGrayRiver, zu, im mittlern von N.
her derWallia.
Mündung und den Ufern des Flusses, im ganzen 179 qkm (3,2 QM.) mit (1881)
14,150 Einw., meist Mohammedanern; unter den 2100 Christen (1600 Protestanten, 500 Katholiken) sind nur wenige Europäer, da
das Klima
[* 4] äußerst ungesund ist. Die Einwohner beschäftigen sich mit der Kultur von Erdnüssen, Mais und Reis. Die Frauen
spinnen die selbstgewonnene Baumwolle,
[* 5] die Männer weben Streifen (Bandycloths genannt), welche sie zu fast unverwüstlichen
Kleidungsstücken (Pagns) zusammennähen.
ehemals Gambra, bei den Eingeborenen Ba-Dimme, nach dem Senegal der größte Strom von Senegambien in Westafrika;
er entspringt in dem Gebirge von Futa-Dschalon unweit nördlich von Labe und nahe den Quellen des Rio
[* 10] Grande. Der Oberlauf ist
noch nicht vollkommen erforscht. Nach mannigfachen Windungen im Hochlande, das er in nordwestl. Richtung
durchfließt, bildet er bei seinem Austritt aus dem Gebirge 450 km von seiner Mündung die Stromschnellen von Barra Kunda, windet
sich darauf zwischen die Schiffahrt erschwerenden Inselgruppen hindurch westwärts durch die Tiefebene und ergießt sich nach
einem Laufe von 1200 km (850 km direkter Abstand) bei KapSte. Marie in den Atlantischen Ocean mit einem 22 km
breiten Astuarium.
Seeschiffe kommen 280 km aufwärts bis FortGeorge, wo sich Ebbe und Flut zur Trockenzeit noch bemerkbar machen, Dampfschiffe
bis Yarbatenda, mittelgroße Fahrzeuge gehen in der Regenzeit bis unterhalb Barra Kunda, kleine bei hohem Wasserstande sogar
über die Stromschnellen hinaus. Der Gambia ist wasserreich; östlich der versumpften Küstenniederung liegen
fruchtbarere Landschaften. Die Mündung ist 4 km breit und 20 m tief; die Barre ist 20 km von der Küste entfernt und selbst
bei Ebbe 9 m tief. Auch ist die See hier nicht so stürmisch wie bei St. Louis. Das Stromgebiet umfaßt
etwa 50000 qkm.
brit. Kolonie, an der Mündung des FlussesGambia (s. d.) gelegen, hat etwa 7000 qkm, von denen aber nur 178 wirklich
besiedelt sind, und (1891) 14266 E., darunter nur 62 Weiße. 5300 E. sind Mohammedaner, 2385 Christen. Gambia besteht aus einem 20 km
breiten StreifenLandes zu beiden Seiten des Gambia und reicht bis Yarbatenda hinauf.
Wichtige Ansiedelungen
sind die Hauptstadt Bathurst (s. d.), Albreda (4000 E.) und auf den Flußinseln. Das Klima ist an der Küste sehr ungesund; Juli,
August und September bringen heftige Regengüsse; die Temperatur des Januar ist 22, die des Juli 27° C.
Haupterzeugnisse sind Erdnüsse, Felle, Wachs, Reis und Baumwolle. Gambia, früher (seit 1821) Britisch-Senegambien genannt, wurde 1888 selbständige
Kronkolonie.