(spr. găjáhr),Claude Ferdinand, franz. Kupferstecher und Maler, geb. zu
Paris, trat in die École des beaux-arts, wurde Schüler von Cogniet und erhielt im Kupferstich 1856 den
großen Preis für Rom, wo er bis 1866 verweilte. Sowohl dort wie später in Paris erwarb er sich durch seine Arbeiten von
sehr charakteristischer Zeichnung und graziöser Technik einen geachteten Namen, wurde aber in der Malerei
auch des Plagiats beschuldigt.
Aus der großen Zahl seiner Stiche nennen wir nur als die bedeutendern: die Vierge au donateur,
nach Giovanni Bellini;
den Condottiere, nach Antonello von Messina;
das Reiterbild des Gattamelata, nach Donatellos Statue
in Padua;
den Mann mit der Nelke, nach van Eyck (Hauptblatt);
die Madonna aus dem Haus Orléans, nach
Raffael;
Madonna mit dem Kind, nach Botticelli;
die besonders in der Wiedergabe des Marmors sehr gelungene Morgendämmerung,
nach Michelangelo;
Merkur und Venus, nach Thorwaldsen;
Ödipus, nach Ingres, sowie mehrere Porträte und Stiche nach eignen
Zeichnungen;
ebenso aus der Zahl seiner Zeichnungen und Malereien die Erziehung des Achilles in einer
Gouachemalerei, nach einem pompejanischen Wandgemälde;
das Abendmahl, nach Lionardo da Vinci (Zeichnung);
Porträt des Papstes
Pius IX. (Zeichnung und Stich) und mehrere andre Bildnisse. 1876 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion.