die »Beiträge zur Sprachenkunde«, von denen die drei
ersten Hefte (Leipz. 1852)
Grammatiken der
Dajak-,
Dakota- und Kiririsprache enthalten, sowie seine
»Grammatik mit
Wörterbuch
der Kassiasprache« (das. 1857).
Ferner erschienen in den »Abhandlungen« der
Gesellschaft der
Wissenschaften zu
Leipzig (1860):
»Die melanesischen
Sprachen nach ihrem grammatischen
Bau etc.« (wovon 1873 der zweite Teil nachfolgte) und »Über
dasPassivum« (Leipz. 1860);
Auch die »Mitteilungen« der Geschichts- und
AltertumsforschendenGesellschaft desOsterlandes enthalten von ihm zahlreiche und wertvolle Beiträge zur Kenntnis der Geschichte seines engern
Vaterlandes. Nach seinem
Tod erschien noch: »Geschichte des großen Liao, aus dem
Mandschu übersetzt« (Petersb. 1877). Die Zahl der
Sprachen, die Gabelentz mehr oder weniger gründlich erforscht, und von denen er
einen großen Teil zuerst wissenschaftlich bearbeitet hat, betrug über 80; seit 1846 war er ordentliches Mitglied der
Akademie
der
Wissenschaften zu
Leipzig.
der die »Anfangsgründe der chinesischen Grammatik«
(das. 1883) nachfolgten, sowie »Beiträge zur Kenntnis
der melanesischen, mikronesischen und papuanischen Sprachen« (mit A. B. Meyer, das. 1882).
Hans Conon von der, Sprachforscher, geb. zu Altenburg, studierte in Leipzig
und Göttingen, trat 1829 in den sachsen-altenb. Staatsdienst und wurde 1831 zum Kammer- und Regierungsrat befördert. Er
nahm 1847 die Wahl zum Landmarschall im Großherzogtum Weimar an und ging im März 1848 zum Vorparlament nach Frankfurt, wo er
für die sächs. Herzogtümer in die Zahl der 17 Vertrauensmänner eintrat,
die dem Bundestage zur Entwerfung einer deutschen Reichsverfassung beigegeben waren. Darauf wurde er interimistischer Bundestagsgesandter
bis zur Auflösung des Bundestags im Juli 1848. Ende Nov. 1848 zum Ministerpräsidenten in Altenburg ernannt, nahm er im Aug.
1845) seine Entlassung, nachdem in demselben Jahre bereits sein Landmarschallamt in Weimar infolge eines
neuen Wahlgesetzes sein Ende erreicht hatte.
Als Mitglied des Staatenhauses für Altenburg ging er zu dem Erfurter Parlament; 1851 wählte ihn die Landschaft des Herzogtums
Altenburg zu ihrem Präsidenten. 1870 zog er sich ganz von der öffentlichen Thätigkeit zurück und starb auf
seinem Gute Lemnitz bei Triptis. G.’ Streben war darauf gerichtet, durch eine möglichst allseitige Kenntnis der Sprache
zu einer richtigen Beurteilung des menschlichen Sprachvermögens zu gelangen. Einige achtzig Sprachen hat er mehr oder minder
eingehend studiert, gegen dreißig zuerst wissenschaftlich bearbeitet. Er veröffentlichte: «Éléments de lagrammairemandchoue» (Altenb. 1833),
Aufsätze über das Mongolische in der von ihm mitbegründeten «Zeitschrift
für die Kunde des Morgenlandes» (1837 fg.),
«Grammatik der mordwinischen Sprache» (in der genannten Zeitschrift, Bd. 2),
«Grundzüge
der syrjänischen Grammatik» (Altenb. 1841),
Abhandlungen«Über
die Suahilisprache» und «Über die samojedische Sprache» (in der
«Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft», Bd. 1,
Lpz. 1847; Bd. 5, 1850),
«Kurze Grammatik der tscherokesischen Sprache» (im dritten Bande von Höfers «Zeitschrift für die
Wissenschaft der Sprache», 1852). Mit J. Löbe veröffentlichte er eine kritische Ausgabe der got. Bibelübersetzung des Ulfilas
nebst lat. Übersetzung, got. Glossar und got. Grammatik (2 Bde., Lpz.
1843–46). Andere schätzbare Beiträge zur Sprachenkunde und Sprachwissenschaft sind: «Beiträge zur Sprachenkunde» (3 Hefte,
Lpz. 1852),
«Grammatik und Wörterbuch der Kassiasprache»
(ebd. 1857),
die Untersuchungen «Über die melanesischen Sprachen» (ebd. 1860, 1873) und «Über das Passivum» (ebd. 1860).
Letztere
drei Arbeiten sind auch in den «Abhandlungen der Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften» enthalten,
welcher Gabelentz seit 1845 als Mitglied angehörte. Ferner gab er die mandschuische Übersetzung der chines. Werke «Sse-schu»,
«Schu-king» und «Schi-king»
mit einem mandschu-deutschen Wörterbuche (Lpz. 1864) heraus. Nach seinem Tode erschien «Geschichte der Großen Liao aus dem
Mandschu übersetzt» (hg. von H. A. von der Gabelentz, Petersb. 1877). In zahlreichen Aufsätzen für die
«Mitteilungen» der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft des
Osterlandes lieferte er Beiträge zur Kenntnis der Geschichte seines Heimatlandes. –
Vgl. Gabelentz von der Gabelentz, H. C. von
der Gabelentz als Sprachforscher (in den «Berichten der Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften», 1886).
eine übersetzte
und kommentierte Ausgabe des chines. metaphysischen Werks «Thai-kih-thu»
(Dresd. 1876),
dann eine Abhandlung über die «Geschichte und die Aufgaben der chines. Grammatik» (in der «Zeitschrift
der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft», 1878). Sein Hauptwerk, gegenwärtig überhaupt die hervorragendste
Leistung auf diesem Gebiet, ist die «Chines. Grammatik» (Lpz. 1881),
dazu «Beiträge» (in den «Abhandlungen der Königl. Sächsischen
Gesellschaft der Wissenschaften», 1883); ein kürzeres Lehrbuch sind die «Anfangsgründe
der chines. Grammatik» (Lpz. 1883). Mit A. B. Meyer gab er «Beiträge zur Kenntnis der melanesischen
u. s. w. Sprachen» (in den «Abhandlungen der Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften», 1882) heraus. Einzelne Sprachen
und Sprachstämme
[* 15] behandelt er in Ersch und Grubers Encyklopädie; ebenda finden sich von ihm Artikel über
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