Gömör
und
Kis-Hont,
Komitat
in
Ungarn,
[* 2] am rechten Theißufer, grenzt im N. an
Liptau und
Zips, im
O. an
Torna, im SO. an
Borsod, im
S. an
Hevés, im
W. an
Neográd und
Sohl und hat 4275,40 qkm (77,6 QM.)
mit (1881) 169,064 ungarischen und slaw. Einwohnern (zumeist Katholiken
und
Lutheraner). Das Land ist gebirgig; im W. erstrecken sich die Gömörer
Berggruppen, im N. das
Liptauer
Gebirge mit dem
Königsberg,
[* 3] woran sich östlich das
Zipser
Gebirge
(Thonschiefer) schließt; die Mitte nehmen niedrige Kalkgebirge
mit ausgedehnten
Plateaus und karstartigem
Charakter ein. Im
SW. erheben sich interessante
Trachyt- und Basaltgruppen.
Eine große Merkwürdigkeit ist die Aggteleker Tropfstein- und die Eishöhle von Dobschau (s. d.). Bewässert wird das Komitat vom Sajó und dessen zahlreichen Nebenflüssen (Rima etc.) und im N. von der Gran. [* 4] Boden und Klima [* 5] sind im N., wo nur Roggen, Hafer [* 6] und Heidekorn wachsen, nicht günstig. Sehr fruchtbar dagegen sind die südlichen Thäler, wo Getreide, [* 7] Tabak, [* 8] Wein, Mais, Flachs etc. vorzüglich gedeihen. Außer Schweinen werden im N. Schafe, [* 9] im S. dagegen Rinder [* 10] gezüchtet. Das Gebirge ist reich an Tannen- und Eichenwäldern sowie an nutzbaren Mineralien [* 11] und an Sauerbrunnen. Sehr lebhaft ist die Eisenproduktion sowie die Erzeugung von Eisenwaren. Hauptort ist Rimaszombat (Groß-Steffelsdorf).
Vgl. J. ^[János]
Hunfalvy, Gömör
und
Klein-Hont
(ungar.,
Rimaszombat 1867).