Gürbethal
(Kt. Bern,
Amtsbez.
Seftigen). 711-510 m. Das von der
Gürbe durchflossene Thal, zwischen
Giebelegg und
Längenberg
einerseits und der Moränenlandschaft um
Gurzelen und dem
Belpberg andererseits, dem Thal der
Aare parallel laufend. Von
der Strasse und Bahnlinie
Bern-Wattenwil-Thun (Gürbethalbahn
, 1901 erbaut; ein Glied der
Berner Zufahrtslinien zum Lötschberg)
durchzogen. Zur Glazialzeit war das Thal von dem hauptsächlich aus dem
Kanderthal herkommenden linken Arm des diluvialen
Aaregletschers ausgefüllt, was die abgerundeten Formen der untern Gehängeabschnitte und die im Verhältnis zum jetzigen
Flusslauf zu breite Thalsohle (1-1,5 km) erklärt.
Während der letzten Interglazialzeit floss hier längs dem Fuss der Stockhornkette die Kander durch. Dann haben vom Stockhorn sich loslösende Bergstürze (bei Poleren und Stocken) und die während der letzten Glazialzeit vom Aaregletscher abgelagerten Moränen zwischen Wattenwil und Thierachern der Kander den alten Weg versperrt, so dass sie gezwungen war, durch die Moränenrücken des Zwieselberges einen neuen Ausgang zu suchen und sich gegen Thun zu wenden.
Das Gürbethal
zwischen
Wattenwil und
Belp ist somit ein sog. totes Thal, das nicht von seinem heutigen kleinen Fluss ausgewaschen
worden ist. Dass das Thal schon zu alten Zeiten von Menschen bewohnt war, bezeugen die bei
Toffen gemachten
Funde von Gegenständen aus der Römerzeit. Mit Ausnahme von
Belp liegen alle
Dörfer nicht in dem einst den Hochwassern zu
sehr ausgesetzten Thalboden, sondern an den Seitengehängen des
Thales. Die Entwässerung des Thalbodens hat seit der Kanalisation
der
Gürbe bereits grosse Fortschritte gemacht, so dass jetzt hier der Anbau von
Kohl (Kabis) einen bedeutenden
Umfang angenommen hat. Torfausbeute.