Funkeln
,
anhaltendes, aber intermittierend aufblitzendes, kräftiges, hin und her zitterndes
Licht,
[* 2] welches häufig
auch seine
Farbe ändert. Das Funkeln
tritt ein bei einer gewissen
Unruhe der Lichtquelle selbst oder derjenigen
Körper, welche
das
Licht reflektieren oder brechen, wobei auch
Farbenzerstreuung
[* 3] eintritt, wie z. B. bei
Diamanten. Das
Funkeln
der
Fixsterne
[* 4]
(Scintillation) erklärt sich nach
Arago aus dem an verschiedenen
Stellen ungleichen Lichtbrechungsvermögen
der
Atmosphäre.
Von den Lichtstrahlen, die, in einem gewissen
Augenblick von einem
Fixstern, der als Lichtpunkt angenommen wird, ausgehend,
unser
Auge
[* 5] treffen, hat jeder in der
Atmosphäre eine andre
Bahn durchlaufen und je nach der
Beschaffenheit
der
Luft entlang seinem Weg eine andre
Verzögerung erlitten. Sind diese
Verzögerungen z. B. derart, daß die roten
Strahlen
sich durch
Interferenz vernichten, so wird der
Stern in diesem
Augenblick grün erscheinen. Aber im nächsten
Augenblick schon
haben sich auf dem Weg der Lichtstrahlen die
Temperatur, die
Feuchtigkeit und die Dichte der
Luft ein wenig
geändert; andre
Strahlen tilgen sich aus, und der
Stern funkelt nun mit andrer
Farbe. Die
Planeten,
[* 6] gewissermaßen aus vielen
Lichtpunkten bestehend, funkeln
nicht, weil das Funkeln des einen Lichtpunktes dasjenige des andern aufhebt. Besonders
stark ist das Funkeln
der
Sterne, wenn die
Luft feuchter wird, und deshalb erblicken die Seeleute in dem lebhaften
ein Zeichen baldigen
Regens.
Vgl.
Exner, über das Funkeln
der
Sterne und die
Scintillation überhaupt
(Wien
[* 7] 1882).