Fuà
-Fusinato
,
Erminia, ital. Dichterin, geb. zu Rovigo aus einer wohlhabenden israelitischen Familie, welche 1835 nach Padua [* 2] übersiedelte. Die Natur hatte sie in gleichem Maß mit körperlichen Reizen und mit geistigen Gaben ausgestattet. Ihre dichterische Begabung verriet sich schon sehr frühzeitig. Die politische Begeisterung des Jahrs 1848 gab ihrer Poesie zum Teil eine politische, patriotische Richtung. Sie veröffentlichte viele Gedichte in Zeitschriften und Almanachen und eine selbständige Sammlung: »Versi e fiori« (Pad. 1852). Im J. 1856 vermählte sie sich, nachdem sie zuvor zum Christentum übergetreten war, mit dem Dichter Arnaldo Fusinato (s. d.), siedelte mit diesem 1864 nach Florenz [* 3] über und folgte 1870 einem Ruf nach Rom, [* 4] um hier unter den Auspizien des Munizipiums eine höhere Töchterschule (die erste in Italien!) zu gründen und zu leiten. Sie starb daselbst Eine Reihe von »Stornelli«, mit welchen sie Florenz als die neue Residenz des Königreichs Italien [* 5] feierte (1870),
wurde auf Kosten der Stadt Florenz gedruckt; eine Gesamtausgabe ihrer »Versi« erschien Florenz 1879; ihre »Scritti letterarii« gab Ghivizzani (Mail. 1883) heraus.