(Schafwasser, Kindswasser, Liquor amnii), die Flüssigkeit, welche zusammen mit dem Embryo den von den Eihäuten
gebildeten Sack ausfüllt und zunächst von der innersten Eihaut, der sogen. Schafhaut (amnion), umschlossen wird. Das Fruchtwasser bettet
den Fötus vollständig ein, er schwimmt gewissermaßen in ihm. Seine Menge steht zur Größe des Fötus
nicht immer im gleichen Verhältnis, letzteres schwankt vielmehr in den verschiedenen Stadien der Schwangerschaft ziemlich
beträchtlich.
Anfangs von geringer Quantität, nimmt es zu in der Mitte der Schwangerschaft und übersteigt das Gewicht der Frucht; später
aber übersteigt das Gewicht der letztern das des Fruchtwassers wieder, so daß es zur Zeit der Geburt
bei dem Menschen nur ½-1 kg betragen mag. Doch gibt es auch Fälle, wo es in bedeutend größerer Quantität vorhanden ist.
In chemischer Hinsicht gleicht es den gewöhnlichen Transsudaten. Gewöhnlich ist es klar, weißgelblich oder grünlich gefärbt,
hat einen eigentümlich faden Geruch, ein spezifisches Gewicht von 1,018, reagiert schwach alkalisch und
enthält in 1000 Teilen ca. 8,5 feste Bestandteile. Letztere sind: Eiweiß ca. 0,8, Extraktivstoffe ca. 0,6, Salze ca. 7,0. Das Fruchtwasser schützt
die Frucht vor mechanischen Schädlichkeiten, welche den mütterlichen Leib treffen. Es gestattet dem Fötus, sich frei zu
bewegen, und macht die Kindesbewegungen der Mutter weniger empfindlich. Es behütet ferner den Fötus vor
Druck der Gebärmutter, erleichtert die Geburt und bereitet die Geburtsteile durch den allmählichen Abfluß zur Geburt vor.
Schaf-oder Amnionwasser, Kindswasser (Liquor amnii), die Flüssigkeit, welche mitsamt dem Embryo den von
den Eihüllen gebildeten Hohlraum erfüllt und zunächst von der innersten Eihaut, dem Amnion (s. d.),
umschlossen wird. Das Amnionwasser umgiebt den Embryo allseitig, er schwimmt gewissermaßen frei in ihm. Das Fruchtwasser ist eine klare
gelbgrünliche Flüssigkeit von schwach alkalischer Reaktion und sehr verschiedenem specifischen Gewicht (1,002 bis 1,028),
welche von den Blutgefäßen der Gebärmutter abgesondert wird und sich deshalb im allgemeinen wie ein
verdünntes Blutserum verhält; es besteht außer Wasser aus Eiweiß, verschiedenen Salzen, Harnstoff und Kreatinin.
Seine Menge ist eine sehr verschiedene: gegen das Ende der Schwangerschaft beträgt sie durchschnittlich ½ bis 1 kg. Der
Nutzen des Fruchtwasser liegt zunächst darin, die Eihöhle in ihrer Form und Ausdehnung zu erhalten, die Frucht
vor mechan. Schädigungen, welche den mütterlichen Leib treffen, zu schützen, sowie die Kindesbewegungen zu erleichtern
und sie der Mutter weniger fühlbar zu machen; auch trägt das Fruchtwasser dadurch, daß es die Eihäute in Gestalt einer Blase in den
Mutterhals treibt, zur allmählichen Erweiterung des Muttermundes und damit zur Erleichterung der Geburt
bei. Als falsches Fruchtwasser bezeichnet man eine krankhafte Ansammlung von wässeriger Flüssigkeit zwischen den
Eihäuten.