(spr. fritsch),JosephVaclav, tschech. Schriftsteller und Dichter, geb. zu
Prag,
[* 2] nahm 1848-49 thätigen
Anteil an den revolutionären
Bewegungen inÖsterreich
[* 3] und zog sich dadurch
mehrjährige Gefängnishaft und
Verbannung nach
Siebenbürgen zu. Seit 1859 lebte er in
London,
[* 4]
Paris
[* 5] und
Berlin,
[* 6] wo er 1866 eine
gegen
Österreich gerichtete heftige
Broschüre: »Wehklage der böhmischen
Krone«, 1868 eine tschechische
Zeitschrift: »Blaník«,
mit slawisch-demokratischer
Tendenz und dann die »Correspondance tchèque« herausgab. Anfang der
70er Jahre wandte er sich nach
Budapest,
[* 7] redigierte hier bis 1877 die
»AgramerZeitung« und lebt seit 1879,
endlich vollständig amnestiert, in
Prag. Als Dichter trat er mit lyrisch-epischen
Dichtungen im
GeschmackByrons, wie »Upir«
(»Der
Vampir«, 1849),
und mit
Dramen (»Svatopluk«, »Ulryk
Hutten«,
»Mazeppa« etc.) hervor. Eine Sammlung seiner Werke: »Sebrané
spisy«, erschien in 4
Bänden
(Prag 1879-80). Mit
Leger gab er das Werk »La
Bohême historique, pittoresque et littéraire« (Par.
1868) heraus.