Friant
(spr. -āng), Louis, Graf, franz. General, geb. zu Morlancourt in Lothringen, trat 1781 als gemeiner Soldat in die Garde, nahm 1787 seinen Abschied, weil er als Bürgerlicher kein Avancement erhoffen durfte, ward 1792 Bataillonschef bei der Pariser Nationalgarde, dann Oberstleutnant in der Moselarmee und wurde 1794 zum Brigadegeneral befördert. Er befehligte darauf unter Kléber die 4. Division bei Maastricht, [* 2] half mit zur Einnahme von Luxemburg [* 3] und wurde zum Gouverneur dieser Provinz und der Grafschaft Chimay ernannt. 1796 kommandierte er eine Brigade in der italienischen Armee, nahm 1798 an der Expedition nach Ägypten [* 4] teil und erhielt nach Bonapartes Abgang von Kléber den Oberbefehl in Oberägypten.
Nach der
Schlacht von
Heliopolis, wo
er den rechten
Flügel befehligte, unterwarf er
Kairo
[* 5] (April 1800), wofür
er zum
Generalleutnant ernannt wurde. Von den türkischen und englischen
Truppen in
Alexandria belagert, hielt er sich bis zur
Einschiffung der
Franzosen, kehrte mit diesen nach
Frankreich zurück und wurde hier zum Generalinspektor der
Infanterie und
bei
Napoleons I.
Krönung zum
Grafen ernannt. 1805-1809 focht er unter
Davoût bei
Austerlitz,
[* 6]
Jena,
[* 7]
Eylau,
Eggmühl und
Wagram.
[* 8] Im
Feldzug von 1812 that er sich an der
Spitze einer
Division bei
Smolensk und in der
Schlacht an der
Moßkwa hervor. 1813 kommandierte
er die 4.
Division der jungen
Garde, mit der er sich in der
Schlacht bei
Hanau
[* 9] auszeichnete, und nahm fast
an allen
Gefechten, die 1814 in
Frankreich geliefert wurden, besonders an der
Schlacht von
Champeaubert, den rühmlichsten
Anteil.
Wiewohl von
Ludwig XVIII. zum Ludwigsritter und zum
Kommandanten der königlichen
Grenadiere zu
Metz
[* 10] ernannt,
schloß er sich 1815 doch
Napoleon wieder an und befehligte bei
Waterloo
[* 11] eine Gardedivision, weshalb er bei der zweiten
Restauration seine Pairschaft
und sein
Kommando verlor. Er starb auf seinem
Landgut Gaillonet bei
Meulan.
Sein Sohn,
General Friant
, gab seine
»Vie militaire«
heraus (Par. 1857).