Freya
,
s. Freyja.
Freya
3 Wörter, 18 Zeichen
Freya,
s. Freyja.
(Frouwa, »Frau«),
in der nordischen Mythologie ursprünglich eine Wanengöttin, dann nach Frigg die vornehmste und mächtigste der Asinnen, eine frohe und erfreuende, liebe, gnädige Himmelsgöttin, Tochter des Njord und der Skade. Ihr Palast in Walhalla ist Folkwang mit dem großen und schönen Saal Seßrûmnir, der stets von Sängern erfüllt ist. Wenn sie ausfährt, sind zwei Katzen [* 3] vor ihren Wagen gespannt. Charakterisiert die lichte Seite sie in ihrem Verhältnis zur Sonne, [* 4] so geht der letztere Zug auf ihr Auftreten im Gewitter, und wenn sie in dieser Hinsicht sich mit Thor berührt, der dann auf einem mit Böcken bespannten Wagen einherfuhr, so tritt sie auch in Beziehung zum Sturmesgott Odin, wenn ihr als der Gebieterin der Wunschmädchen oder Walküren die Hälfte der in der Schlacht Gefallenen ¶
gehören sollte.
Von Freyja kommt »der Ehrenname, daß man vornehme Weiber Frauen nennt«. Sie liebt den Minnegesang, und es ist gut, sie in Liebessachen anzurufen. Ihr goldenes, von vier Zwergen verfertigtes Halsband, »brisinga men« genannt, erlangte sie von diesen durch Preisgebung ihrer Schönheit; nach andern erkaufte Odin selbst damit ihre Gunst. Dieses Halsband war mit den köstlichsten Steinen geschmückt, zersprang aber, als an den Riesen Threymr vermählt werden sollte. Nach Simrocks Deutung ist brisinga men s. v. w. Breisacher Schatz (das Gold [* 6] der Harlungen), nach Mannhardt das Morgenrot oder ein Kranz von Gestirnen, nach Schwartz der Regenbogen.
Mit ihrem Gemahl Odhr, der fernhin fortzog, und den sie vergebens, goldrote Thränen (Bernstein?) weinend, bei den verschiedensten Völkern suchte, wobei sie von diesen verschiedene Namen, wie Mardöll, Horn, Gefn, Vanadys, erhielt, zeugte sie zwei Töchter: Hnos und Gersoni. In Schweden [* 7] waren ihr mehrere Tempel [* 8] erbaut, deren einer zu Upsala [* 9] besonders berühmt war. In Magdeburg [* 10] soll nach mittelalterlicher Tradition Karl d. Gr. ihren Tempel zerstört haben. Vgl. Frigg.