Marktflecken im bayr. Regierungsbezirk
Pfalz, Bezirksamt
Neustadt,
[* 2] an den
Linien
Neustadt-Dürkheim-Monsheim
und
Freinsheim-Frankenthal der Pfälzischen
Eisenbahn, hat eine evangelische und eine kath.
Pfarrkirche, eine
Mineralquelle, Thonwarenfabrikation,
[* 3] eine chemische
Fabrik,
Wein- und Obstbau u. (1885) 2414 Einw.
(darunter 1862
Evangelische).
(Freinshemius),
Johann, Philolog und
Historiker, geb. zu
Ulm,
[* 4] studierte in
Marburg,
[* 5]
Gießen
[* 6] und
Straßburg
[* 7] und ließ sich nach fast dreijährigem Aufenthalt in
Frankreich 1637 in letzterer Stadt nieder. Wegen einer lateinischen
Lobrede
auf
Gustav
Adolf erhielt er 1642 eine Professur zu
Upsala,
[* 8] ward 1647 Historiograph und Bibliothekar der
Königin
Christine zu
Stockholm,
[* 9] übernahm Ende 1650 wieder seine Professur, kehrte jedoch 1651 des
Klimas wegen nach
Deutschland
[* 10] zurück und wurde 1656
Honorarprofessor zu
Heidelberg,
[* 11] wo er starb. Freinsheim
lieferte kritische
Ausgaben des
Florus (Straßb. 1632 u. 1655) und des
Curtius (das. 1640), zum erstenmal unter
Ausdehnung
[* 12] der Indices auch auf das Sprachliche,
sowie die berühmten Ergänzungen der verlornen
Bücher des
Curtius (das. 1639 u. 1640) und des
Livius (Bd. 1, das. 1654, 60
Bücher
enthaltend; die übrigen aus dem
Nachlaß zuerst in der
Ausgabe von Doujat, Par. 1679).