Fredegār,
Scholasticus, fränk. Geschichtschreiber, dessen Name nicht einmal sicher, und von dessen Person weiter nichts bekannt ist, als daß er aus Burgund stammte, als Geistlicher wahrscheinlich in Genf [* 2] lebte und um 660 schrieb. Seine »Historia Francorum« umfaßt sechs Bücher: 1-4 unter dem Titel: »Collectio historico-chronographica ex Idatio et aliis« in H. Canisius' »Antiquae lectiones«, Bd. 2;
Buch 5 und 6 in Ruinarts Ausgabe des Gregor von Tours (Par. 1699) und bei Bouquet, »Recueil des historiens«, Bd. 2;
ein Auszug des fünften Buches in Giesebrechts Übersetzung des Gregor von Tours (Berl. 1851, Bd. 2);
das sechste Buch übersetzt von O. Abel (das. 1849).
Die vier ersten
Bücher sind
Auszüge aus
Hieronymus,
Idatius und Isidor,
das fünfte aus
Gregor von Tours und enthalten eine
Chronik seit Anfang der
Welt bis auf den
Tod König Guntchrams
(593); doch finden sich auch verschiedene Zusätze, namentlich die fabelhaften
Erzählungen von der Vorzeit der
Franken, ihrer
Herkunft von
Troja
[* 3] u. dgl. Das sechste
Buch erzählt chronologisch geordnet die Begebenheiten seiner Zeit bis 641 in barbarischem
Latein, bis 631 auf
Grund annalistischer Aufzeichnungen, von da ab als Werk eines
Augenzeugen. Fredegar
hat mehrere
Fortsetzer bis 768 gefunden.