Frauenstädt
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Christian Martin Julius, philosophischer Schriftsteller, geb. zu Bojanowo im Posenschen, studierte zu Berlin [* 2] erst Theologie, dann Philosophie, trat im Winter 1846/47 zu Frankfurt [* 3] mit Arthur Schopenhauer in nähern Verkehr, dessen Vorkämpfer (von diesem selbst »indefatigabilis« genannt) und Herausgeber er ward, und starb in Berlin, wo er seit 1848 privatisierte. Unter seinen eignen Schriften sind hervorzuheben: »Studien und Kritiken zur Theologie und Philosophie« (Berl. 1840);
»Über das wahre Verhältnis der Vernunft zur Offenbarung« (Darmst. 1848);
»Ästhetische Fragen« (Dess. 1853);
»Briefe über die Schopenhauersche Philosophie« (Leipz. 1854);
»Die Naturwissenschaft in ihrem Einfluß auf Poesie, Religion, Moral und Philosophie« (das. 1855);
»Der Materialismus« (das. 1856);
»Briefe über die natürliche Religion« (das. 1858).
Von Schopenhauer zum Erben seines litterarischen Nachlasses eingesetzt, veröffentlichte er nicht nur mehrere an des letztern Philosophie anknüpfende Schriften, z. B. »Lichtstrahlen aus Schopenhauers Werken« (Leipz. 1862,5. Aufl. 1885),
sondern auch zusammen mit Otto Lindner »Schopenhauer, von ihm, über ihn« (Berl. 1863),
ferner »Aus Schopenhauers handschriftlichem Nachlaß« (Leipz. 1864),
»Das sittliche Leben« (das. 1866),
»Blicke in die intellektuelle, physische und moralische Welt« (das. 1869),
»Neue Briefe über die Schopenhauersche Philosophie« (das. 1876) und veranstaltete im Auftrag und nach dem Plan des Verstorbenen die erste Gesamtausgabe der Werke Schopenhauers (das. 1873-74, 6 Bde.; 2. Aufl. 1877). Nach Schopenhauers sämtlichen Schriften und handschriftlichem Nachlaß bearbeitete er das »Schopenhauer-Lexikon; ein philosophisches Wörterbuch« (Leipz. 1871, 2 Bde.). Auch gab er »Lichtstrahlen aus Imm. Kants Werken« (Leipz. 1872) heraus.