Franzosenholz
,
s. v. w. Guajakholz.
Franzosenholz
6 Wörter, 66 Zeichen
Franzosenholz,
s. v. w. Guajakholz.
(Guajakgummi, Guajacum), das Harz, welches freiwillig oder infolge von Einschnitten aus dem Stamm von Guajacum officinale L. ausfließt und erhärtet, meist aber auf Gonave, gegenüber Port au Prince, gewonnen wird, indem man der Länge nach durchbohrte, 1 m lange Holzstücke an dem einen Ende über Feuer legt und das an dem andern Ende ausfließende Harz in untergestellten Kalebassen auffängt. Es bildet eine spröde, dunkelgrüne bis braunschwarze, oft rissige Masse vom spez. Gew. 1,2, schmilzt bei 85° und riecht dabei eigentümlich benzoeartig. Es schmeckt scharf kratzend und klebt an den Zähnen, löst sich in Alkohol und Äther, färbt sich durch oxydierende Einflüsse, allmählich selbst an der Luft, schön blau oder grün und wird durch reduzierende Agenzien, auch durch Erhitzen entfärbt. Es besteht aus ca. 70 Proz. amorpher, brauner, geruch- und geschmackloser Guajakonsäure C19H20O5 , welche bei 95-100° schmilzt und durch Oxydationsmittel vorübergehend blau gefärbt wird; ferner aus etwa 10 Proz. farbloser, kristallisierbarer Guajakharzsäure C20H26O4 , 10 Proz. in Äther unlöslichem Guajakbetaharz, sehr wenig farbloser, kristallisierbarer Guajaksäure C6H8O3 , einem gelben, kristallisierbaren, geruchlosen, bittern Farbstoff, 3,7 Proz. Gummi und 0,8 Proz. mineralischen Substanzen. Guajakharz dient als schweiß- und harntreibendes Mittel bei Syphilis, Rheumatismus, Gicht, Psoriasis, Skrofulose, Bronchialkatarrh etc. Mit verdünnter alkoholischer Guajakharzlösung (1:100) getränktes Papier bläut sich durch Oxydationsmittel schnell und intensiv und wird deshalb als Reagenzpapier benutzt. In den Apotheken findet sich das Guajakharz erst seit dem 17. Jahrh.