Französische
Ostindische Compagnie.
Die Französische Ostindische Compagnie
wurde unter Colberts
Antrieb 1664 gestiftet, hat aber, da ihre
Verwaltung
weder selbständig noch straff staatlich wurde und sich
Frankreichs Kraft
[* 2] nie mit voller Sammlung auf die
Kolonien warf, niemals
besondere Bedeutung gehabt. Sie versuchte sich in
Madagaskar,
[* 3] dann in
Ceylon
[* 4] festzusetzen und errichtete
darauf 1675 eine
Niederlassung zu
Surate. Vier Jahre nachher gelang es ihr, auf der
Küste Koromandel eine kleine Territorialbesitzung
zu erwerben, daselbst (1683)
Pondichéry zu gründen und zum Hauptort zu bestimmen. Es wurden mit
China,
[* 5] Siam u. s. w. Handelsverbindungen
angeknüpft, deren
Vorteile jedoch insgesamt wieder in dem
Kriege
Ludwigs XIV. mit den
Holländern verloren gingen.
Wenige Jahre darauf erlitt die Französische Ostindische Compagnie
durch die
Spekulationen des Financiers
Law nach kurzem ungesunden Aufschwunge neue
Verluste, von denen sie sich nur mit großer Mühe wieder erholte. Zuletzt verursachten die
Verluste der
Compagnie
infolge der für den Weltbesitz entscheidenden
Kriege der Engländer mit den
Franzosen ihre
Auflösung durch den Finanzminister
Terrai 1769, wobei die
Krone ihr Eigentum
an sich nahm und den
Handel nach
Ostindien
[* 6] freigab. Reste dieser ind. Besitzungen sind
Pondichéry, Chandarnagar u. a.