Frankel
,
Zacharias, jüd. Theolog, geb. zu
Prag,
[* 2] studierte jüdische
Theologie,
Mathematik und Litteratur in
Pest, erhielt 1832 die
Stelle eines Kreisrabbiners für den
Leitmeritzer
Kreis
[* 3] und wurde 1836 Oberrabbiner für
Dresden
[* 4] und
Leipzig,
[* 5] in welcher
Stellung er mit Erfolg für die staatliche
Anerkennung des
Judentums wirkte. Seine dem sächsischen
Landtag vorgelegte
Schrift »Die Eidesleistung der
Juden in theologischer und historischer Beziehung« (Leipz. 1840, 2. Aufl.
1847) veranlaßte die Aufhebung des veralteten Judeneides in mehreren deutschen
Ländern. 1854 folgte er dem
Ruf als Oberrabiner
und
Direktor des jüdischen theologischen
Seminars zu
Breslau,
[* 6] wo er die
»Zeitschrift für die religiösen
Interessen des
Judentums«
(Berl. 1844-45 u. Leipz.
1846) als
Organ eines gemäßigten Fortschritts herausgab. In demselbem
Geist redigierte er 1852-68 die »Monatsschrift für
Geschichte und
Wissenschaft des
Judentums« (fortgesetzt von
Grätz und P. J. ^[richtig:
P. Frankel
für Pinkus
Fritz]
Frankl).
Von seinen gelehrten Untersuchungen sind zu erwähnen: »Vorstudien zur Septuaginta« (Leipz. 1841);
»Über den Einfluß der palästinensischen Exegese auf die alexandrinische Hermeneutik« (das. 1851);
»Hodegetica in Mischnam librosque cum ea conjunctos« (das. 1865);
ferner: »Dr. Bernhard Baer, ein Lebens- und Zeitbild« (Bresl. 1863);
»Über palästinensische und alexandrinische Schriftforschung« (das. 1854);
»Grundlinien des mosaisch-talmudischen Eherechts« (das. 1859);
»Entwurf einer Geschichte der Litteratur der nachtalmudischen Responsen« (das. 1865).
Frankel
starb in
Breslau.