Fraknói
(eigentlich
Frankl),
Wilhelm, namhafter ungar.
Historiker, geb. zu Ürmény im
Neutraer
Komitat, studierte
in
Tyrnau und an den geistlichen
Seminaren zu
Gran
[* 2] und
Pest. Erst 17 Jahre alt, gewann er einen akademischen
Preis mit der (ungarischen)
Schrift
»Skizze des
Standes der
Kultur der
Magyaren unter den
Herzögen«
(Pest 1861) und bald darauf
einen zweiten, von der
Pester
Universität ausgesetzten
Preis mit der Abhandlung »Ursprung und historische
Entwickelung der
Palatins- und Oberstlandesrichterwürde« (das. 1863). 1864 wurde Fraknói
Professor in
Tyrnau, 1865 in
Gran, 1872
Sekretär
[* 3] der ungarischen
Akademie, 1875 Bibliothekar des Nationalmuseums, 1878
Domherr in
Großwardein
[* 4] und 1879 Generalsekretär der
Akademie und
Abt von
Szegszard. Er schrieb ferner in ungarischer
Sprache:
[* 5] »Peter Pázmán und dessen
Zeitalter«
(Pest 1868-69, 2 Bde.);
»Das vaterländische und ausländische Unterrichtswesen im 16. Jahrhundert« (1873);
»Geschichte von Ungarn« [* 6] (neue Aufl. 1873 bis 1874);
»Denkmäler der ungarischen Reichstage« (im Auftrag der ungarischen Akademie, 1874-77, 6 Bde.);
»Das Leben des Erzbischofs Johann Vitéz« (1879);
»Die Verschwörung des Martinovics« (1880);
»Ungarn und die Liga von Cambrai« (1883);
»Ungarn vor der Schlacht bei Mohács 1524-26« (deutsch von Schwicker, 1886) u. a.