Frémiet
(spr. fremĭeh), Emanuel, franz. Bildhauer, geb. 1824 zu Paris, [* 2] Schüler von Rude, widmete sich anfangs der Kleinplastik, indem er Tiere in Wachs bossierte oder Wachsmodelle für den Bronzeguß anfertigte, wobei er namentlich auf die genaue anatomische Durchbildung der Tierkörper großen Wert legte. Er debütierte 1843 mit einer Gazelle, der Kamele, [* 3] Hunde, [* 4] Katzen, [* 5] Bären, Pferde, [* 6] allein und in Gruppen, und 1850 die lebensgroße Bronzefigur eines verwundeten Jagdhundes (im Luxembourg) folgten.
Dann brachte er das Tier mit dem Menschen in Verbindung und schuf eine Reihe von Reitergruppen, wie: den gallischen Häuptling (1864), den römischen Reiter (1867), den Artilleristen, den Karabinier und den Voltigeur, die Reiterstatue der Jungfrau von Orléans auf dem Pyramidenplatz zu Paris (1874), die Reiterstatuette des Großen Condé (1881) und den reitenden Laternenträger (1883). In diesen Werken wie in den Einzelfiguren des Mannes aus der Steinzeit, [* 7] des Minstrels aus dem 15. Jahrh., des Falkeniers und der Damoiselle aus dem 16. Jahrh. verband er Strenge und Herbheit des Stils und Energie der Charakteristik mit einer gewissenhaften Beobachtung der archäologisch-historischen Details. Seltener behandelte er dramatische Motive, wie z. B. in dem Kampf eines Kentauren mit einem Bären und in dem Kampf eines Bären mit einem Hund.