Fokian
5 Wörter, 35 Zeichen
Fokian,
(Fokian, »glückliche Niederlassung«),
eine Provinz des südöstlichen China, [* 3] der Insel Formosa gegenüber, zwischen dem Meer (dem Fukiankanal) und dem der Küste parallel laufenden Gebirge Tajuling, hat ein Areal von 118,517 qkm (2152 QM.), mit Einschluß des westlichen Teils von Formosa, das administrativ zur Provinz gehört, von 157,320 qkm (2855 QM.) mit (1882) 25,769,556 Einw. Das Land ist im westlichen Teil-Gebirgsland, das sich vom Nanling aus gegen das Meer hin abstuft und gliedert, mit nicht sehr ergiebigem Boden, aber durchaus terrassiert und sorgfältig bebaut und daher eine der reichsten Provinzen Chinas. Es wird von vielen am Nanling entspringenden Flüssen durchzogen, unter denen der 450 km lange Min die bedeutendste Stelle einnimmt.
Seine Tiefe ist äußerst gleichmäßig und daher sein Nutzen für die Schiffahrt groß. Die Meeresküste ist reich an trefflichen und geräumigen Häfen. Die Bewohner Fukians stehen an Bildung hinter den nördlichen Chinesen weit zurück. Durch die Lage des Landes auf Schiffahrt hingewiesen, sind sie die eigentlichen Seeleute Chinas; sie haben einst den Mandschu am längsten Widerstand geleistet. Sie entschließen sich leicht zur Auswanderung, ein großer Teil der Chinesen in Amerika [* 4] kommt aus dieser Provinz.
Unter den Bodenerzeugnissen Fukians steht der Thee obenan; ein großer Teil der Gesamtausfuhr schwarzen Thees nach England kommt von den berühmten Boheahügeln im Distrikt Kienning und führt im Handel unzählige Namen, je nach den Lokalitäten, wo er wächst, oder nach dem Eigentümer des Grundstücks. Hauptstadt ist Futschou. An der Küste von Fukian lag vermutlich die von Marco Polo und arabischen Reisenden vielgerühmte reiche Handelsstadt Zaitun. Zur Provinz gehören außer Futschou die Vertragshäfen Amoy, Tamsui und Takau (die beiden letztern aus Formosa). S. Karte »China«.