Fluorammonium
,
s. Ammoniumfluorid.
Fluorammonium
113 Wörter, 895 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Fluorammonium,
s. Ammoniumfluorid.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Fluorammonium
oder Ammoniumfluorid, NH4F, eine farblose aus Blättchen oder Prismen bestehende, an feuchter Luft zerfließliche
Salzmasse, die schon bei gewöhnlicher Temperatur etwas flüchtig ist. Fluorammonium
wird erhalten durch Sättigen
höchst konzentrierter wässeriger Flußsäure mit Ammoniakgas oder Ammoniumcarbonat. Seine Dämpfe bestehen aus einem Gemenge
von Ammoniakgas und Fluorwasserstoffgas und wirken durch letzteres zersetzend auf Silikate. Man kann daher das Fluorammonium
in
Glasgefäßen nur dann aufbewahren, wenn sie im Innern mit einer Schicht von Wachs oder Paraffin
[* 2] überzogen sind. Es wird
zur Zersetzung von Silikaten und zum Glasätzen verwendet. Bei gelindem Erwärmen seiner konzentrierten wässerigen Lösung
verliert es die Hälfte seines Ammoniakgehalts, und es scheidet sich Fluorwasserstoff-Fluorammonium, NH4F·HF, in rhombischen
Prismen ab.
(Fluorammonium) NH4Fl entsteht beim Neutralisieren von Ammoniak mit Fluorwasserstoffsäure, bildet farblose Kristalle, [* 4] schmeckt scharf salzig, zerfließt an der Luft, löst sich leicht in Wasser, wenig in Alkohol und wirkt trocken wie in der Lösung ätzend auf Glas. [* 5] Es muß deshalb in Gefäßen aus Platin, Silber oder Guttapercha aufbewahrt werden.
Man benutzt es zum Ätzen des Glases und in der chemischen Analyse.